01.10.2022 San Francisco mit Alcatraz

Hallo zusammen,

an unserem ersten richtigen Tag in San Francisco war das Wetter zum ersten Mal in unserem Urlaub nicht ganz so sommerlich. Wir hatten 18*C und der Nebel hing etwas in der Stadt fest. Wir haben uns daher entschieden die Golden Gate Bridge hinten anzustellen und erstmal zum Hafen zu laufen. Hier war heute ein großer Markt mit Früchten, Nüssen, Meeresfrüchten und natürlich vielen anderen Essensmöglichkeiten zum direkt probieren. Bei uns ist das Thema Markt häufig der einzige Punkt, bei dem unsere Urlaubsvorstellungen etwas auseinander gehen. Maik möchte auf solchen Märkten immer alles probieren, wohingegen ich häufig etwas skeptischer bin, wenn alles nicht ganz so sauber aussieht wie man das aus Deutschland kennt. An einem Stand hatte sich eine etwa 40 Meter lange Schlange gebildet und es gab Porchetta-Sandwich. „Verrückt“ dachte ich und wunderte mich, wer sich wohl so lange für ein Sandwich anstellt. Ich hatte den Gedanken kaum zu Ende gebracht, da stand auch schon Maik in der Schlange. Es musste ja schließlich gut sein, wenn hier so viele Leite anstehen. Es ging aber tatsächlich recht zügig voran und nach ca 30 Minuten gab es dann auch ein leckeres, wenn auch nicht herausragenden Sandwich mit einer Art Rollbraten und extra krosser Kruste. Die war wirklich gut…

Gestärkt ging es den gesamten Hafen entlang, bis wir schließlich bei unserem Ziel, dem Pier 39 angekommen waren. Hier ist ziemlich was los und es gleicht fast schon einem kleinen Rummel mit einem Karussell, einer Zaubershow, verschiedene Essensständen und noch vielem mehr. Die bekannteste Attraktion sind aber wahrscheinlich die Seelöwen, die es sich auf den Auslegern bequem gemacht haben. Sie hätten richtig viel Platz, bevorzugten es aber sich auf zwei kleine Bereiche zu drängen, fast schon übereinander zu stapeln und kräftig zu motzen, wenn einer doch mal den Platz wechseln wollten. Wir hätten dem Treiben ewig zusehen können 😊.

Nach einer kurzen Pause auf dem Zimmer und mit dickem Pulli ausgestattet ging es für uns dann wieder zurück zum Hafen. Wir hatten für 18:30 Uhr eine Alcatraz Nachttour gebucht. Mit dem Boot ging es etwa eine viertel Stunde zur Insel und dann auf die erst persönliche, dann mit einem Audioguide unterstütze Tour in einem der berühmtesten (ehemaligen) Gefängnisse der Welt, in dem u.a. auch El Capone inhaftiert war. Alcatraz galt als ausbruchssicher, da es wie gesagt auf einer eigenen Insel, etwa 2km vor San Francisco liegt. Die Distanz ist hier sicherlich nicht das ganz große Problem für eine Flucht, aber Strömung und Kälte des Wassers machten es (fast) unmöglich. „Fast“ unmöglich, da der bekannteste Ausbruchsversuch von 4 Insassen bis heute nicht gänzlich aufgeklärt ist. Was man weiß ist, dass die vier sich mit Löffeln aus den Zellen freigegraben und dann mit einem Schlauchboot aus Regenjacken und Handschuhen geflohen sind. Man hat sie nie gefunden und weiß daher nicht, ob sie ertrunken sind oder tatsächlich die Flucht geschafft haben. Die Tour war sehr kurzweilig und informativ und man hat ein Gefühl dafür bekommen, wie es sein muss in seiner winzigen Zelle zu sitzen und jeden Tag die scheinbar greifbar nahe und doch unerreichbare Freiheit direkt vor Augen gehabt zu haben. Geschlossen wurde Alcatraz erst in 1962, wohl vorwiegend aus wirtschaftlichen Gründen. 

Anschließend endete unser Tag in San Francisco mit einem Abendessen bei AppleBee‘s, bevor es morgen dann raus zur Golden Gate Bridge geht. 

Ganz liebe Grüße, Lisa&Maik