Wanderung und Finnpferde

Hallo zusammen,

heute haben wir es zunächst gemütlich angehen lassen und das erste mal ausgeschlafen. Erst um kurz vor 09:00 waren wir beim Frühstück. Vermutlich ist es der ständige Warm-Kalt-Wechsel in Kombination mit dem ein oder anderen Spaziergang an der Luft mehr als zu Hause, der uns müde macht. 

Frisch gestärkt machten wir uns dann aber doch fertig für eine geplante „kleine“ Wanderung. Wir hatten uns einen Wanderweg rausgesucht, der an einem See vorbeiführen sollte. Alles lief super und wir hatten viel Spaß beim Tierspurendeuten und Co. Den See haben wir auch relativ zügig gefunden, aber der Weg führte uns mit recht viel Abstand davon weg. Man konnte ihn zwischen den Bäumen nur erahnen. Also ging es für uns runter vom Wanderweg und Querfeldein zum See. Hier war der Schnee nun allerdings nicht mehr platt getrampelt sondern ging uns meistens bis etwa Mitte der Wade. Anstrengend, aber auf so einem zugefrorenen See zu stehen (natürlich nur ganz am Rand, man weiß ja nie) hat schon was. Ein paar Tierspuren und die Schneemobiltour am Vortag, die ja auch über den See ging, hatte uns hier ein sicheres Gefühl gegeben. Es sah echt toll aus und wir haben einfach ein paar Minuten hier verbracht. 

Wir waren uns ziemlich sicher (und Google Maps sagte das auch), dass wir, wenn wir erneut abseits des Wegs durch den Wald laufen würden direkt auf die Straße treffen, auf der wir gestern die Nordlichter gesehen haben. Von hier geht es dann zügig zurück zu unserem Häuschen. Außerdem macht uns das Kraxeln im Schnee Spaß also ging es weiter durch den Wald. Die anfangs noch recht breiten Pfade zwischen den Bäumen hindurch wurden immer enger und enger und irgendwann ging es über umgefallene Baumstämme hinweg. Unsere Peilung mussten wir immer mal wieder verlassen, weil es kein Durchkommen mehr gab. Schließlich sahen wir die Straße, allerdings versperrte uns ein Zaun den Weg. Mist.. also noch mal ein gutes Stück zurück und ein paar Meter weiter noch mal versuchen. Irgendwann fanden wir, bzw. Maik einen kleinen Bachlauf der eindeutig nicht so fest zugefroren war wie der See. Wieder Mist… kurz den Fuß aus dem Wasser gezogen und weiter nach einer Alternative suchen. Da wir keine fanden ging es dann über zwei Stämme, die die Uferseiten miteinander verbanden. Es war zwar nur ein sehr kleiner Bach, aber gerade so breit, dass ein Sprung in den dicken Schneeanzügen vermutlich nicht gereicht hätte. Langsam wurde die Tour ziemlich anstrengend und wir wollten nur noch an der Straßen ankommen. Als wir erneut auf einen Bach stießen fragten wir uns vielleicht ganz kurz, ob das so eine richtig gute Idee war und dass der See auf jedenfall nicht wie anfangs geplant unser nächstes Ziel bei einem Polarlichtalarm wird. Im Dunkeln klappt das auf keine Fall . Wir sind schon im Hellen immer mal hingefallen oder eingesunken. 

Die Freude war in jedem Fall groß, als wir nach ca. 2,5 Stunden auf die Straße trafen. Kalt war uns nicht, wir waren vielmehr müde, hungrig/durstig und geschwitzt. Also schnell zum Imbiss in die Resortanlage und dann raus aus den nassen Sachen. Den Rest des Nachmittags ließen wir dann weniger abenteuerlich mit Sauna und Ausruhen ausklingen bevor es um 21:00 Uhr noch mal auf eine zweistündige Finnpferdetour ging.

Zum Glück war die Tour diesmal so wie erwartet: Wir saßen aufgeteilt auf zwei Pferde in einem großen Schlitten und wurden durch den verschneiten Wald gezogen. Keiner musste selbst reiten 😅 Puh, nochmal Glück gehabt. Eigentlich war das Ziel des Ausflugs die Nordlichter zu sehen, aber heute war es leider zu bewölkt. Die Tour war trotzdem super schön! Zwischendurch haben wir eine kleine Rast gemacht und bei einem Lagerfeuer Tee und Kaffee getrunken und uns nett unterhalten. Alle Finnen die wir bisher kennengelernt haben sind extrem sympathisch und allesamt sehr bodenständig. Wir glauben, dass insbesondere diese Bodenständigkeit und die innere Ruhe, die hier irgendwie alle mitbringen, der Schlüssel dazu ist, dass die Finnen schon seit Jahren ganz vorne auf der Liste der glücklichsten Menschen stehen. Sie sind einfach zufrieden mit dem was sie haben und das ist irgendwie ansteckend. Wir versuchen uns das möglichst lange auch in Deutschland zu bewahren! 

Kleine lustige Randnotiz noch zur Pferdetour. Da ich (Lisa) ja schon immer lieber einen Meter mehr Abstand zu einem Pferd halte als man es vielleicht müsste, haben wir uns ganz nach hinten in den Schlitten gesetzt. Was wir nicht bedacht hatten war, dass das zweite Pferd direkt hinter uns lief und teilweise so nah an uns ran kam, das Maik es problemlos streicheln konnte. Super🙈! Aber naja, außer unserer Decke hat es nichts angeknabbert, sodass auch dieser Tag für uns mit einem schönen Erlebnis zum Schluss endete! 

Liebe Grüße Lisa&Maik

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