19. Juli 2022 – Höhle von Psychro

Kalimera!

Habe nun auch endlich gelernt, was guten Tag heißt…

Heute Morgen haben wir es gemütlicher gestartet. Unsere Ziele waren heute nochmals die Lassithi Hochebene und die Höhle von Psychro. Der Weg zur Höhe ist großartig, da der Blick auf das Lassithi Plateau atemberaubend ist und immer wieder Ziegen oder Gänse die Fahrbahn kreuzen, auch die gepufferten Bäume liesen uns schmunzeln. Wir hatten auch Glück dass wir die Höhle vor den Touristenbusse erreichen konnten. Ab dem Parkplatz erreicht man die Tropfsteinhöhle über einen 1 km langen, steil ansteigenden Fußweg oder man lässt sich den Berg von einem Esel hinauftragen. Mein Plan war: ich nehme den Esel, Thomas wollte laufen, neben mir und dem Esel. Der Eselsritt hätte 10 Euro gekostet, ich dachte das ist eine Menge für 1 km und die Esel schnaubten auch ganz schön, so dass ich Mitleid mit den Esel hatte und es Vorzog, zu Fuß zu gehen. Welch eine blöde Entscheidung. Es war so steil, ich schaffte es aber mit ungefähr 15 Pausen. Dass dann in der Höhle auch noch insgesamt 400 Treppen kamen und ich dann auch schnaufte wie die Esel… Aber letztendlich war die Höhle schön, wie andere Tropfsteinhöhlen auch, aber in dieser wurde Zeus geboren und deshalb war sie einen Besuch wert.

Nach der Legende gab es eine Prophezeihung, dass der König der Welt, Cronus (Saturn), von seinem Sohn entthront werden wird. So verschlang Cronus seine Kinder zu seinem Schutz. Seine Frau, Rhea, gebar Zeus in der Diktäischen Höhle und behielt diesen Platz geheim vor Cronus. Sie hat Cronus ausgetrickst, und statt des Babys gab sie ihm einen Stein, der in die Wickelkleider des Babys eingehüllt war. Dann lies sie Zeus in der Höhle, um von den Diktäischen Kouretes (Lobgesang), unter dem Schutz und der Pflege der mythischen Ziege Amalthea und der Nymphe Melissa, aufzuwachsen.

Da wir heute wieder temperaturmäßig einen heißen Tag hatten, war der Ausflug in die Hochebene bei 23 Grad und in der Höhle von 8 Grad einfach sehr angenehm. Auf dem Rückweg machten wir in einer kleinen Taverne halt und aßen zu Mittag. Konnte man Essen, die Wassermelone mit der kleinen Flasche Raki versöhnte uns dann mit dem durchschnittlichen Essen.

Für unsere Bildung haben wir dann auf dem Weg nach Malia noch eine Olivenölfabrik besichtigt. Das war total interessant. Es war ein Bioölwerk und der Besitzer selbst zeigte uns die Maschinenkunde, startete uns kleine Videobotschaften und erklärte Details, wenn man danach fragte. Gelernt haben wir heute, dass Oliven die Farbe mit dem Reifegrad ändern. Grüne Oliven sind nicht so reif wie schwarze, je dunkler desto reifer und dass natives Olivenöl zum Braten und Frittieren ist und ca. 4-5 mal benutzt werden kann, extra natives Olivenöl ist das bessere und man benutzt es z.B. für Salat oder Brot. Grüne Oliven ergeben grünliches Öl und schwarze Oliven gelbes Öl.

Nach soviel Bildung ging es dann nach Malia. Dort hat man den Eindruck, manchen Urlaubern fehlt es davon. Malia hat in Kreta den Ruf, es sei eine Partyhochburg. Das trifft es auf den Punkt. Wir waren um 15 Uhr dort. Nur Jugendliche (16 bis ca. 25 Jahre), alle in Partystimmung oder in Badebekleidung auf Quads unterwegs, überall durch die Stadt in rasanter Fahrt. Die jungen Urlauber sind aber fast nur Engländer. Eine Bar reiht sich neben die andere, Tattoostudios, Partylocation, Minimärkte und Apotheken bilden das Ortsbild. Aber am Strand haben wir ein tolles Lokal entdeckt, die Tische wurden sozusagen vom Meer umspült, das war wirklich sehenswert. Am angrenzenden Strand stand Liegestuhl neben Liegestuhl bis zum letzen Sandkrümmel wurde der Strand genutzt. Irgendwie war es dort aber cool, wir kamen aus dem Staunen gar nicht mehr raus, man sitzt einfach da, schaut sich die jungen Leute an und fragt sich, waren wir auch so? Ich glaube, sie genießen und feiern mehr als wir das gemacht haben, vielleicht schaut man auch ein wenig wehmütig auf die coolen jungen Leute.

Bis morgen, Michi und Thomas

P.S Warum beschießen Griechen eigentlich die Straßenschilder?