Zugspitze – Top of Germany

Heute stand unser letzter Tag vor der Heimreise an. Die Wettervorhersage war super und unser Plan stand auch bereits. 

Schon gestern Abend im Hotel hatten wir uns Tickets für auf die Zugspitze gekauft. 61 Euro pro Person kostet das Rundreiseticket und ist daher kein wirkliches Schnäppchen. Wir wollten nach dem Frühstück gemütlich losfahren und hatten uns eine Bergfahrt um 10:15 Uhr rausgesucht. Wir liefen mit ausreichend Zeitpuffer los und kamen gegen 10 am Zugspitzbahnhof an. Zusammen mit noch richtig vielen anderen Leuten allerdings. 

Wir sahen schon eine meterlange Schlange, merkten aber gleich, dass die Leute an der Kasse anstanden. Wir hatten gelesen, dass man online zwar ein digitales Ticket kaufen konnte, man dann aber nur die Garantie hat, dass man nach oben fahren kann. An der Kasse anstellen und die Originalkarte kaufen musste man trotzdem noch. Das blieb uns erspart, weil das ja wie gesagt das Hotel bereits erledigt hatte. 

Für die andern hieß es also eine knappe Stunde an der Kasse anstellen, so hat man sie zumindest motzen hören. Leider kam nach der Schlange für die Kasse dann auch noch die Schlange für die Bahn, in die auch wir uns einreihen musste.

Klar war, dass wir in die Bahn um 10:15 nicht mehr rein kommen und wir hatten uns innerlich schon auf die übernächste eingestellt. Es ging dann aber glücklicherweise doch noch mal ein gutes Stück nach vorne (vielleicht hat der ein oder andere aufgegebene) und wir kamen nach ca einer Stunde Wartezeit in der knallen Sonne in die nächste Bahn – die fahren nämlich nur Stündlich.

Die Bahn ist erstmal wie ein kleiner normaler Zug, wechselt dann aber nach einem Umstieg in Grainau auf die Zahnradbahn. Die Zahnradbahn fährt jetzt schon seit 1930 zuverlässig Ihre Besucher auf die Zugspitze und legt insgesamt 12 km zurück. Auf dem Weg sahen wir bereits den toll gelegenen Eibsee, entschieden uns aber erst mal hoch zum Gipfel zu fahren. Die letzten 4,5 km zwischen Eibsee und Zugspitzplatt gingen komplett durch einen Tunnel, also sozusagen erstmal durch die Zugspitze mittendurch und trotzdem gut 1.600 Meter hoch. Schon im Tunnel wurde es merklich kühler und spätestens als man oben ankam und einem die Leute mit Jacke und Schal entgegen kamen, fingen auch wir an die Jacken anziehen. 

Auf dem Plateau liegt momentan noch etwas Altschnee und man kann theoretisch auch im Sommer auf dem Familienhügel Schlittenfahren. Uns zog es aber zum Gipfel hinauf, also ging es zügig in die Gletscherbahn, die uns in wenigen Minuten an der Felswand hinauf ganz nach oben brachte. Hier konnte man auch gut sehen, wie die tapferen Wanderer und Kletterer die letzen Meter hinter sich brachten. Respekt hatten wir, tauschen wollten wir aber nicht. Die Aussicht auf dem Gipfel war dann wirklich phänomenal und auch wenn wir mittlerweile in den verschiedenen Urlauben schon wirklich tolle Aussichten hatten, konnte mit heute kaum etwa mithalten. Wir hatten wirklich tolles Wetter und auch wenn die Wolken hier und da etwas die Weitsicht einschränken, boten sie zugleich einen atemberaubenden Blick über die Wolkengrenze. Auf 2.962 hnm hatte es noch 7*C und es ging ein ziemlich kalter Wind. Trotzdem waren wir mit einem kleinen Abstecher im Restaurant fast 2 Stunden am Gipfel unterwegs. Theoretisch hätte man auch noch über eine „Leiter“ bis zum Gipfelkreuz klettern können, aber so richtig geheuer war uns das irgendwie nicht. Wir waren auch so schon zufrieden und hatten ja noch die Talfahrt vor uns. Entgegen zur 45 minütigen Zahnradbahn vom Vormittag ging es für uns in 10 Minuten mit der Seilbahn nach unten. Diese Seilbahn hält aktuell 3 Weltrekorde: 

  1. Die Weltweit höchste Stahlbaustütze für Pendelbahnen (127 Meter)
  2. Den weltweit größten Gesamthöhenunterschied (1.945m innerhalb einer Sektion)
  3. Das weltweit längste freie Spannfeld (3.213 Meter)

Für die meisten Besucher drei Gründe unbedingt einzusteigen, für Lisa eher ein Grund wieder mit dem Zug nach unten zu fahren. Aber nein, vermutlich ist man nur einmal hier, also ging es mutig in die Schlange. Der Plan war einfach wie genial: Ich stelle mich einfach in die Mitte der Gondel, dann muss ich nicht nach unten gucken. Ganz so ging der Plan nicht auf, denn in der Mitte der Gondel war eine Glasplatte eingelassen, die freien Blick bis zum Boden bot. Letztlich war es dann aber doch gar nicht so schlimm wie erwartet und bis auf den kleinen Moment, wenn es über die Stütze geht ist es wirklich eine ruhige Fahrt nach unten.

Anschließend sind wir noch ein wenig am Eibsee entlang spaziert und haben die Treetboote und Stand-Up-Paddler beobachtet, bevor es es wieder mit der Zahnradbahn die letzte halbe Stunde zurück nach Garmisch ging. Gegen 16:00 Uhr sind wir hier wieder im Hotel angekommen. Nachdem wir uns kurz frisch gemacht hatten, sind wir etwas durch die Fußgängerzone gebummelt und schließlich zum Abendessen im Biergarten übergegangen. 

Jetzt sind wir wieder zurück im Zimmer und lassen ganz gemütlich den letzten Tag ausklingen, bevor es morgen nach Hause geht. Wir hatten einen wirklich tollen, anstrengend aber auch eindrucksvollen Urlaub hinter uns. Für uns bleibt er letztlich ein ganz besonderer Urlaub, denn ein Highlight von der Wanderetappe im Karwendel haben wir euch bis jetzt vorenthalten. Das letzte Bild des Urlaubs sollte es aber verraten 😍. 

Viele liebe Grüße und bis ganz bald persönlich!

Lisa&Maik

❤️❤️❤️