Von Innsbruck nach Trins


Hallo und trockene Grüße aus Trins,

heute Morgen hat etwas chaotischer angefangen als geplant. Laut Wegbeschreibung sollten wir bis zum Bahnhof in Innsbruck laufen und dann mit dem Bus zur Talstation der Serlesbahn in Mieders fahren. Gesagt getan und ab zum Bahnhof. Etwas verwundert waren wir dann allerdings schon, dass der Bus mit uns direkt an unserem Hotel vorbei gefahren ist und da sogar angehalten hat. Die Meter hätten wir uns also sparen können, wenn wir nicht blind der Beschreibung vertraut hätten. Obwohl der Bus dann auch noch an der Zielhaltestelle vorbei gefahren ist, haben wir es geschafft eine der ersten Gondeln zu erwischen. Unsere Wanderung ging direkt mit Tieren los. Schon nach wenigen Metern kamen uns auf unserem Weg wilde Pferde entgegen. Für mich (Lisa) ja genau das Richtige. Mit Pferden habe ich es ja so überhaupt nicht aber wir kamen gut zwischen ihnen durch und hatten zudem Glück, dass auch noch ein paar Wanderer um uns rum waren, die sich über die Pferde freuten und diese dann auch erstmal ablenkten. Wir kamen gut voran und erreichten zügig auch schon das Kloster Maria Waldrast. Wir machten aber nur eine kurze Atempause, weil wir uns heute zum Ziel gesetzt hatten zügig voran zu kommen, um rechtzeitig vor dem angekündigten Gewitter im Hotel zu sein. Das lief auch wirklich richtig gut. Obwohl es auch hier schon immer mal ordentlich bergauf ging, sind wir nach ca. 1,5 Stunden an der Ochsenalm und damit dem Start des eigentlichen Anstiegs des Tages angekommen. Quer über die Kuhwiese ging es dann auch direkt los. Schon recht steil, aber gut zu laufen ging es zwischen Kühen und Futterstellen hindurch. Auch unser Tempo wurde etwas langsamer, aber für diesen Teil hatten wir uns ja schließlich auch den Vorsprung rausgelaufen. Was man dazu sagen muss ist, dass wir zu Hause vermutlich recht gut über diesen ersten Teil gekommen wären. Die Höhe macht sich hier aber doch schon langsam bemerkbar und es ist wirklich eine gute Nummer anstrengender als es sich sonst anfühlen würde. Da in unserer Wegbeschreibung stand, dass sich an die Wiese ein steiler steiniger Weg in Serpentinen hinauf schlängelt, konnten wir hier allerdings schon erahnen wo unser Weg heute hingehen wurde. Wir schauten nämlich direkt auf diese Passage und es war sofort klar, dass das noch mal heftig werden würde. Das wurde ist. Ähnlich wie mein Aufstieg auf die Pfeishütte ging es wieder über Kies und Steine stetig nach oben. Wir mussten oft stehen bleiben, um einfach mal durchzuatmen. Ewig Zeit lassen konnten wir uns aber auch nicht, da auch schon zwei andere Wanderer sagten, dass wir rechtzeitig oben sein sollen, weil noch Gewitter aufziehen würden. Das hatten wir ja morgens schon herausgefunden und eingeplant, aber hochrennen ging irgendwie auch nicht. Richtig ärgerlich wurde es dann, als wir uns schon freudig über die letzen Serpentinen kämpften und wussten, dass es das dann für heute an Aufstieg gewesen sein müsste. Um die Ecke geschaut sahen wir nämlich noch mal ein weiteres Stück Wiese, die wir ebenfalls noch in Serpentinen aufsteigen mussten. Wohingegen die Höhenmeter nach oben schossen, fiel die Laune in den Keller. Nach einer kurzen Verzweiflungspause mit der kurzen „ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr und es geht mir sowieso alles auf die Nerven“- Phase ging es dann aber doch noch mal in den Endspurt. 

Eigentlich hatten wir uns jetzt eine Pause auf der Blaserhütte verdient, aber da ich immer noch den Wetterbericht im Kopf hatte, hab ich Maik keine weitere Gulaschsuppe gegönnt, sondern direkt den Abstieg eingeleitet. Wir hatten hier die Wahl ob wir den Speed-Weg, so war er tatsächlich auch ausgeschrieben, oder den längeren, dafür aber nicht ganz so steilen Weg nehmen wollten. Da wir beide etwas mit unseren Knien zu kämpfen haben, haben wir uns für lang und flach entschieden. Da aber auch dieser Weg teilweise ziemlich steil nach unten ging waren wir hier auch wirklich froh, diese Entscheidung getroffen zu haben, auch wenn wir am Ende des Tages aus einer 11,5 km Tour auf 16km verlängert hatten. Insgesamt ging es für uns heute 700 m hoch uns 1100 m runter. Die Etappe war laut unsere Reisebeschreibung die mit dem höchsten Schwierigkeitsgrad. Aber mal abwarten was noch so kommt. Der zweite Tag hatte nur einen mittleren Schwierigkeitsgrad und war gefühlt anstrengender. Heute hat uns übrigens weder Regen noch Gewitter eingeholt. Das kam erst ein paar Stunden später als erwartet und war auch relativ zügig wieder vorbei. 

Jetzt machen wir es uns erstmal gemütlich und melden uns dann morgen aus Obernberg!

Lisa&Maik