Tag 1: Von Osterode nach Altenau

Hallo zusammen, 

Das Positive zuerst: Wir sind in unserem Hotelzimmer angekommen und nach einem leckeren Abendessen können wir auch wieder Lachen 👍.

Nun zu unserem Tag. Heute Morgen ging es nach dem Frühstück los zum Startparkplatz. Wenn wir dann auf mich (Lisa) gehört hätten, wären wir von da aus direkt mal in die falsche Richtung gelaufen 😇. Gut, dass Maik aufgepasst hat und uns einen erfolgreichen Start gesichert hat. Nach 1,3 km ging es das erste mal ebenerdig, bis dahin recht steil bergauf. Gut dachte ich… Wenn das jetzt so weiter geht, dann wird das hier ein langer Tag. Der Verdacht bestätigte sich. Also es ging nicht den ganzen Tag bergauf, das wäre übertrieben, aber doch einen sehr großen Teil. Insgesamt haben wir heute etwas über 800 m Höhenunterschied hinter uns gebracht wobei es eigentlich nur am Ende zum Hotel mal ein längeres Stück bergab ging. Ich denke den meisten verraten wir kein Geheimnis wenn wir sagen, dass bergab am Ende eines langen Wandertages aber eher kontraproduktiv für die Beine ist. 

Unser erstes größere Ziel war der Eselplatz, ein ehemaliger Rastplatz für Eselkarawanen. Hier haben wir auch unseren ersten Stempel bekommen und eine kleine Rast beim Esel gemacht. Vorbei am Lerbacher Fenster und dem Marienblick ging es zum Magelbacher Tor. Im Prinzip waren das drei Aussichtspunkte, die uns langsam verdeutlichten, dass wir ziemlich zügig nach oben kommen. Wir waren noch zu Scherzen aufgelegt und haben „Tannenzapfen/Etwas in den Harz gekickt“. Nach dem wir uns bei ca. Kilometer 10 kurzzeitig verlaufen und einen kleinen Umweg eingebaut hatten, kamen wir am „Damm“ zwischen zwei kleinen Seen an und sicherten uns den nächsten Stempel und eine kleine Mittagspause. So langsam machten sich auch unsere Füße bemerkbar, aber wir waren noch guter Dinge. Kurz nach dem Entensupf hatte wir sogar noch Kraft für einen kleines Abstecher zum Innerstesprung, auch wenn die Quelle aktuell so gut wie kein Wasser hat. 

Mittlerweile wanderten wir quer durch das Oberharzer Wasserregal, sodass kleine Kanäle, Seen und Quellen unser ständiger Begleiter waren. Der Streckenverlauf war wirklich richtig schön. es ging noch an dem ein oder anderen Platz, Denkmal oder der Eisenquelle vorbei, aber vor allem zog es uns so langsam immer deutlicher ins Zimmer. Bei ca. km 20 fingen die Füße und Beine langsam deutlich an sich zu melden und das letzte Stück war ein kleiner Kampf. Wir wusste aber, dass wir auf dem Endspurt sind und versuchten den jetzt etwas angenehmeren Boden (mehr Wald, vorher hatten wir oft Kies und Split, was insbesondere den Fußsohlen ordentlich zusetzte) nochmal auszunutzen. Die Kilometerangaben auf den Beschilderungen wurden aber nicht weniger, manchmal sogar mehr, obwohl wir uns eindeutig weiter fortbewegten. Das war ehrlich gesagt nicht so wirklich motivierend und wir merkten, dass wir wohl von hinten an den Zielort heran liefen. es zog sich und zog sich, die Gespräche wurden weniger und man konnte mittlerweile wirklich von Schmerzen in den Füßen sprechen. C.a. 500 Meter vor dem Hotel (was wir natürlich nicht wussten aber schon seit 2 km ahnten) war ich (Lisa) kurz davor auf der Stelle auf dem Boden zu übernachten. Hört sich lustig an, war es aber mittlerweile nicht mehr, es war auf den letzten Kilometern wirklich eine Qual und wir kamen nach ca. 29 km an. 

Wir hatten jetzt noch ca. eine Stunde Pause bevor es zum Essen ging. Es brauchte ein paar motivierende Worte um nochmal die Schuhe anzuziehen, aber wie anfangs schon geschrieben war es wohl die richtige Entscheidung. Wir liegen mittlerweile im Bett und schonen unsere Füße, damit wir morgen eine zwar kürzere aber mit dem Anstieg auf den Brocken und dem Tag heute in den Beinen eine vermutlich ähnliche fordernde Etappe angehen können. 

Wir berichten euch morgen von einem hoffentlich erfolgreichen Tag!

Liebe Grüße

Lisa und Maik