Titicacasee und Uros

Hallihallo,

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen des Titicacasees. Nach dem Frühstück wurde uns unser heutiger lokaler Reiseleiter vorgestellt, mit dem wir zuerst eine Wanderung zu einem Aussichtspunkt unternommen haben. Während dieser Wanderung mussten wir noch mal gute 400 Höhenmeter übezrwinden. Nach dem ersten Plateu blieb ein Teil unserer Gruppe zurück, wir kämpften uns aber auch noch durch den anstrengenden und stufenreichen letzten Teil. Nach dem Inkatrail war das eigentlich das letzte, was wir erleben wollten. Geschafft haben wir den Aufstieg trotzdem, wenn auch etwas langsamer als die anderen, und wir wurden mit einem wunderschönen Ausblick auf über 4200 Metern Höe belohnt. Angeblich konnten wir 85% des kompletten Titicacasee sehen, sogar den bolivianischen Teil. Am höchsten Punkt gab es außerdem einen Altar, an dem wir unsere Blumenketten als Opfer darlegen konnten. Zum Glück kommen wir „in Ruhe“ mittlerweile gut mit der Höhe zurecht. Bei Belastung merkt man dann aber doch, dass einem einfach schneller die Puste ausgeht.

Der anschließende Abstieg ging deutlich flotter, sodass wir um 12 Uhr zum Mittagessen wieder in unserer Gemeinde angekommen sind. Als wir fertig waren warteten unsere Gastfamilien schon mit traditionennelen Kleidern auf uns. Als wir alle umgezogen waren, gab es noch ein obligatorisches Gruppenfoto und dann ging es ab aufs Boot. Ca. 2 Stunden lang schipperten wir über den Titicacasee, bis wir bei den schwimmenden Schilfinseln der Uros angekommen sind. Wir bekamen vom President der Insel (5 Familen) eine Erklärung über die Bau- und Lebensweise der Inseln und Uros. Die Kurzfassung ist eigentlich, dass sie die Schilfwurzeln zurechtschneiden und miteinander fixieren und dann mach und mach gekreuzte Schichten Schilf aufgelegt werden. Macht man das ein paar mal schwimmt die Insel und Mann kann Schilfhäuser darauf stellen. Mit 2-4 Ankern werden die Inseln dann fixiert und können ca 10 Jahre bewohnt werden. 2 mal pro Monat muss jedoch Schilf nachgelegt werden. Es ist ein etwas komisches Gefühl darauf zu laufen, weil die Inseln zum Teil schwanken als auch an manchen Stellen recht weich sind und man dort einsinkt. Es war eigentlich ziemlich interessant, aber leider wurde der Ausflug doch sehr touristisch aufgezogen. So mussten die Einwohner kurz bevor wir ankamen schnell ihre traditionelle Kleidung anziehen am Ende alle meine Entchen für uns singen. Ein Teilnehmer unserer Gruppe verglich das ganze mit einem Zoobesuch, was es eigentlich ziemlich gut trifft und dazu führte, dass wir uns recht unwohl fühlten.

Nach ca. einer Stunde ging es dann weiter nach Puno, von wo aus wir ca eine Stunde mit dem Bus zum Flughafen fuhren. Das Abendessen bestand heute aus Keksen und einem Flughafenbaguette, weil unser Flug erst gegen 22:00 Uhr in Lima landen wird und wir dann erst spät im Hotel sind. Aktuell sitzen wir noch am Flughafen und denken bereits an eine warme Dusche und ein weiches Bett. Das Bett letzte Nacht war nämlich nicht nur kalt, sondern vorallem steinhart. Auch das gestern noch euphorisch angekündigte fließende Wasser machte anscheinend eine Nachtpause. Wir sind also froh, heute nicht nur wieder in tieferen Regionen, sondern auch in einem beheizten Zimmer zu schlafen.

Müde Grüße
Lisa&Maik