02.10.22 San Francisco

Hallo zusammen, 

heute stand unser letzter Tag in San Francisco an und wir wollten ihn noch mal richtig ausnutzen. Also ging es gleich nach dem Frühstück los zur Lombard Street, wohl einer der bekanntesten Straßen der Welt. Allerdings stimmt weder die Aussage, dass sie die steilste noch die kurvenreichste Straße der Welt sei. Allerdings wurde sie tatsächlich so kurvig geplant, um das Gefälle von 27% auf etwa 18% zu reduzieren. Wir waren aufgrund der Nähe zu unserem Hotel mal wieder zu Fuß unterwegs und kamen ganz schön ins Schwitzen, als wir sozusagen auf der Rückseite der Lombard Street den Berg hoch laufen mussten, um die Einfahrtspassage sehen zu können. Richtig viel konnte man von der Straße aber nicht sehen, da insbesondere der Anfang immer noch steil abfällt. Wir beschlossen also die Treppen an der Seite nach unten zu laufen und doch den bekannten Blick von unten nach oben zu haben. Es sieht schon irre aus wie sich die Autos herunterschlängeln und so ein paar Serpentinen hätten sicher auch ein paar anderen Straßen in der Stadt nicht geschadet. 

Weiter ging es für uns mit dem Bus zum Presidio, ein kleiner Park von wo aus man einen schönen ersten Blick auf die Golden Gate Bridge hat. Man hätte natürlich gleich ein wenig dichter ran fahren können, aber wir wollten uns gerne noch den Yoda Springbrunnen vor dem Lucasfilm Hauptsitz anschauen. Leider war heute geschlossen und wir konnten nur durch die Fenster noch ein paar weitere der bekannten Starwars-Figuren erspähen, aber vielleicht schaffen wir ja morgen vor der Abfahrt noch mal einen Abstecher dort hin. Wir hatten heute ja noch einiges vor und machten uns weiter auf den Spaziergang zur golden Gate. Auf dem Weg kamen wir an einem relativen großen Outdoor Geschäft (Sports Basement) vorbei, das zusätzlich auch noch einen Fahrradverleih hatte. Wir hatten zu Hause schon gelesen, dass man auch mit dem Rad zur und über die Golden Gate Bridge fahren konnte, also haben wir uns spontan für eine kleine Radtour entschieden. Das Wetter heute war super dafür geeignet, sonnig aber trotzdem nicht heiß. Zur Brücke, einmal drüber und wieder zurück hat ca 2 Stunden gedauert, wobei wir zwischendurch auch immer mal angehalten und ein paar Fotos gemacht haben. Die Entscheidung mit dem Rad zu fahren, war Gold richtig. Es hat uns total viel Spaß gemacht sowohl am Meer entlang zu fahren als auch die Brücke zu überqueren, was zu Fuß viel zu weit gewesen wäre. Man musste anfangs zwar ganz schön strampeln und wir wussten auf einmal auch warum man uns fragte, ob wir ein E-Bike leihen wollten, aber der Rest der Tour war einfach einmalig. Auf der Brücke selbst muss man zwar ein wenig aufpassen, dass man nicht von den Rennradfahrern über den Haufen gefahren wird, aber der Blick über das Meer, auf Alcatraz und auf dem Rückweg auf die Skyline von San Francisco ist einfach super und es macht Spaß zu fahren. Ein klare Empfehlung, wenn man mal hier ist und ein bisschen Zeit hat. 

Danach ging es mit dem Bus zurück in die Stadt und dann zur Haltestelle einer weiteren San Francisco Attraktion: den Cable Cars. Die Cable Cars sind eine Art Straßenbahn und überbrücken einen Großteil der steilen Straßen vom Pier ins Stadtinnere. Wir fuhren mit dem Wagen 24, einem der Wagen, der so auch 1887 noch betrieben wurde. Fast alles wird noch manuell gesteuert und man braucht 2 Fahrer pro Wagen, die bremsen, Gas geben, die Weichen umschalten oder auch mal den ganzen Wagen auf einer Drehscheibe drehen, wenn es in die andere Richtung geht. Der hintere Teil des Wagens ist geschlossen, der vordere offen und es gibt Sitz- und Stehplätze, die teilweise an der Außenseite der Bahn sind. Die Fahrt dauert recht lange, aber da man an allen Haltestellen auf- und abspringen kann, ist es eine super flexible Möglichkeit durch San Francisco zu fahren. Uns haben die Cable Cars direkt zum Union Square gebracht, einem Einkaufsviertel im Zentrum mit zahlreichen Shoppingcentern. Hier sind wir eine Zeit lang durchgebummelt, bis sich schließlich unser Hunger zum Abendessen meldete 😊.

Eigentlich stand heute das Restaurant „The Stinking Rose“ auf unserem Plan. Ein Lokal, in dem es von der Vorspeise bis zur Nachspeise alles mit Knoblauch gibt. Wir hatten uns die Karte angesehen und uns schon mal für Pizza entschieden. Pizza mit Knoblauch ist jetzt aber tatsächlich nichts super besonderes und definitiv nichts für das man extra in ein Knoblauch-Restaurant müsste. Die Lust auf Pizza war aber auf einmal überraschend groß, also suchten wir nach einer Alternative und fanden Tonys Pizza Neapolitana, dessen Küchenchef Tony nicht weniger als 13 Weltmeistertitel für seine Pizza gewonnen hat und noch dazu einige verrückte Rekorde hält. Wir entschieden uns für eine „klassische“ Peperoni-Pizza für Maik und eine der preisgekrönten und etwas ausgefalleneren Pizzen für Lisa. Eine Pizza mit Gorgonzola, Feigenmarmelade, Prosciutto, Balsamico und Parmesan. Beide waren sehr lecker, aber die etwas ausgefallenere hat uns tatsächlichen beiden besser gefallen, weil sie total ausgewogen und gleichermaßen süß, salzig, sauer und herzhaft war. Zurecht eine wahre Siegerpizza. Wir kamen noch dazu anscheinend genau im richtigen Moment an, es wurde gerade ein Platz frei und wir kamen direkt dran. Als wir gingen, warteten ungefähr 20 Leute auf einen der begehrten Plätze. 

Wir hatten heute einen rundum gelungenen Tag in San Francisco und auch unserer Eindruck von der Stadt, die gestern doch noch recht eng, grau und ein wenig lieblos wirkte hat sich heute komplett gedreht. Wie in vielen Städten ist es auch hier so, dass es solche und solche Ecken gibt und die ganze Region rund um China-Town und den Hafen gestern ist eben doch ganz anders als die Ecken die wir heute angesteuert haben. 

Für uns heißt es jetzt gleich schlafen und ausruhen für die Weiterfahrt morgen. Ihr habt ja in der Zwischenzeit den Urlaubsbericht von Mama und Thomas zu lesen, die ja zeitgleich mit uns in Urlaub sind 😊. Auch hier wünschen wir viel Spaß und gute Erholung!

Lg Lisa&Maik