Heute haben wir tatsächlich ein bisschen besser geschlafen – nur dreimal wach in der Nacht. Auf dieser Kreuzfahrt gilt das fast schon als Wellnessprogramm. Bis 6:30 Uhr haben wir es im Bett ausgehalten, und weil heute Seetag ist, haben wir den Morgen direkt genutzt. Um 7:45 Uhr saßen wir schon im Whirlpool und haben uns von warmen Blubberblasen wachmassieren lassen. Danach gab’s Kaffee und Cappuccino auf dem Balkon. Ein perfekter Start in einen entspannten Tag auf dem Meer.
Nach einem lecker Lachsfrühstück stand erst mal Kultur auf dem Programm: Wir waren bei der Lektor-Lesung über Mexiko. Ein spannender Vorgeschmack auf die nächsten beiden Tage – voller Geschichten über Maya-Ruinen, scharfe Salsas und dieses ganz spezielle mexikanische Lebensgefühl. Danach gab’s zur Belohnung einen richtig guten Nussbecher.
Erst danach haben wir uns ins Zimmer verkrümelt – der gemütlichste Rückzugspunkt zwischen spätem Mittag und frühem Abend. Entspannen, Film schauen, quatschen, ein bisschen abschalten. Es tat gut, den Tag langsamer werden zu lassen.
Später wartet das Fischrestaurant auf uns, und danach Bingo. Bingo finden wir toll, ist ja auch irgendwie typisch für Kreuzfahrten.
Und noch ein Nachtrag zu den letzten zwei Tagen auf Jamaika: Die Insel hat bei uns einfach nicht gezündet. In unseren Köpfen war es immer bunt, laut, voller Reggae und Lebensfreude. In Wirklichkeit war es eher ruhig, wenig abwechslungsreich—und das lag nicht am Hurricane. Vielleicht sieht man Jamaika durch andere Augen, wenn man dort lebt. Oder wenn man, sagen wir… etwas entspannter unterwegs ist.
PS: Wir haben unterwegs erfahren, dass Shirts mit dem kiffenden Bob Marley glatt 10 Dollar mehr kosten – weil er eine Legende ist. Legendenaufschlag sozusagen.
Liebe Grüße, bis morgen dann aus Mexiko, Michi und Thomas
Heute hat uns der Wecker um 5:20 Uhr aus dem Bett geschubst.
Schon beim ersten Blick auf die Küste sah man deutlich, was Hurrikan Melissa hier vor drei Wochen angerichtet hat. Umgestürzte Bäume, zerstörte Dächer, Stromleitungen wie Spaghetti nach einem schlechten Date. Es macht traurig, das so aus nächster Nähe zu sehen.
Und gleichzeitig passiert etwas Seltsames: Dort, wo das Touristenschiff anlegt, ist alles picobello. Gehwege sauber, Strom da, alles sauber. Wir waren ehrlich gesagt ziemlich hin- und hergerissen. Auf der einen Seite die Verwüstung, die Menschen, die kämpfen. Auf der anderen Seite dieser perfekt hergerichtete Bereich für uns Gäste. Eine doppelte Gefühlswelt – und man ertappt sich dabei, wie man glotzt. So wie bei einem Unfall: schrecklich… und trotzdem sieht man hin.
Um 8:45 Uhr trafen wir wieder unseren Guide Steven, er fuhr mit uns anderthalb Stunden nach Negril – und dann standen wir da, 12 Kilometer Sandstrand. Weiß. Breit. Wunderschön. Und leer. Also wirklich leer. So leer, dass man hätte denken können, jemand hätte Jamaika für uns reserviert. Normalerweise stehen hier Touristen, Hotels, Sonnenschirme – aber weil viele Reiseveranstalter ihre Touren nach dem Hurrikan gestrichen haben, waren wir die einzigen weit und breit. Unser Guide hat uns trotzdem ein kleines Paradies organisiert. Eine Strandbar mit Solarstrom, funktionierenden (!) Toiletten und einer winzigen Bar. Nichts Luxuriöses, aber liebevoll improvisiert – und genau das machte es schön.
Auf dem Weg dorthin kamen wir durch eine Stadt, in der Menschen für Wasser, Seife und Grundbedarf anstehen mussten. Das sitzt. So etwas sieht man nicht im Katalog unter „Karibik-Highlights“. Unser Guide wollte uns eigentlich die berühmten jamaikanischen Bananen zeigen – Kochen, Braten, Frittieren, alles dabei. Nur… es gab keine. Hurrikan Melissa hat die großen Stauden einfach umgelegt wie Dominosteine. Der Händler am Markt freute sich trotzdem riesig, dass wir Ananas und Muskatnuss gekauft haben. Man merkte richtig, wie viel es ihm bedeutet hat, dass Besucher überhaupt wieder da sind.
Am Strand selbst war die Freude über unseren Besuch richtig spürbar. Kein künstliches Touri-Lächeln – ehrliche Dankbarkeit, dass Leute zurückkommen, Geld dalassen und damit ein Stück Normalität mitbringen. Thomas hat mir eine Massage am Strand spendiert, so etwas wollte ich schon immer. Die Massage war richtig toll und ich habe es so genossen.
Am Ende bleibt ein Tag, der nachwirkt.
Wir haben heute so viel erlebt, dass es schwer ist, die Gefühle sauber voneinander zu trennen:
Schönheit und Zerstörung, Urlaubsfreude und Mitgefühl, Lachen und bedrückte Stille.
Vielleicht macht genau das diesen Tag so besonders.
Und trotzdem… oder gerade deshalb… bleiben Humor, Sonne und das Gefühl, dass auch kleine Besuche für die Menschen hier etwas bedeuten.
Wir waren schon wieder viel zu früh wach. Der Jetlag hält sich hartnäckiger als so mancher Seetag-Cocktail. Doch dieses Mal hatte das frühe Aufwachen einen kleinen Zauber: Durch das dunkle Kabinenfenster konnten wir die ersten Lichter von Jamaika erkennen. Nur ein paar schimmernde Punkte an der Küste, aber genug, um zu wissen: Es gibt Strom.
Nach Hurrikan Melissa, der die Insel vor drei Wochen schwer erwischt hat, ist das keine Selbstverständlichkeit. Und die Mein Schiff legte heute zum ersten Mal wieder in Ocho Rios an – irgendwie fühlte es sich an, als wären wir Zeugen eines kleinen Neubeginns.
Da wir ohnehin wach waren, standen wir um 6:30 Uhr bereits beim Frühstück. Um 8:45 Uhr sollte unser Ausflug starten – und pünktlich wie wir Deutsche halt mal sind, waren wir um 8:30 Uhr am Treffpunkt.
Gebucht hatten wir eine Tour mit Steven, dem „weißen Rastaman“ – eine Art Internetlegende, wenn man sich so in den Reisegruppen umsieht. Die Organisation lief erstaunlich einfach: fünf Pärchen, ein kleiner Bus und eine Stimmung, als wäre man irgendwo zwischen Klassentreffen und Abenteuertruppe. Morgen sehen wir uns alle direkt wieder beim nächsten Ausflug.
Erster Stopp: die Dunn’s River Falls, der wohl berühmteste Wasserfall Jamaikas. Und hier kommt ein kleiner Service-Hinweis an unser zukünftiges Ich:
Wenn man einen Ausflug bucht, sollte man die Beschreibung vorher genau lesen. Am besten mehr als einmal.
Wir haben das gestern Abend getan – und mit leichter Schnappatmung festgestellt, dass man für diesen Ausflug Wasserschuhe braucht. Denn man steigt den Wasserfall tatsächlich hinauf, über 400 Meter.
Unsere Wasserschuhe? Natürlich zu Hause gelassen. Zum Glück gibt es auf dem Schiff einen Shop, der offenbar genau für solche Touristenfälle existiert.
Trotz Schuhe war mein Gedanke heute Morgen vor den Fällen etwa:
„Wie bitte? Hier sollen wir hoch?!“
Der Wasserfall startet direkt am Strand und zieht sich dann gut. 200 Meter steil den Felsen hinauf. Ich dachte, Steven meint das bildlich. Tat er aber nicht.
Auf mein „Meinst du das ernst?“ kam nur ein entspanntes „Yeah man.“
In Jamaika bedeutet das offenbar je nach Tonfall: „Ja, klar“, „Alles gut“, „Mach dir keine Sorgen“, oder auch „Da kommst du schon irgendwie hoch“.
Zum Glück gab es zusätzlich unseren Guide Oliver. Ich erklärte ihm meine leichte Panik – worauf er meinte:
„No worries, I hold your hand.“
Und Thomas bekam automatisch den Job für die andere Hand.
Was soll ich sagen?
Wir sind da wirklich zusammen hochgestiegen. Wasser im Gesicht, Felsen unter den Füßen, zehn Menschen Hand in Hand, manchmal wie eine Kette aus Pinguinen mit nassen Knien.
Und statt Angst hatten wir… überraschend viel Spaß.
Eigentlich war es sogar wunderschön – dieses Klettern, Lachen, Rutschen, das gemeinsame „Wir schaffen das“, der Blick zurück auf das türkisfarbene Wasser unten.
So wurden aus Bedenken ein echter Jamaika-Moment, den wir so schnell nicht vergessen.
Nach dem Wasserfall führte uns Steven in den „Second Floor Market“. Der Name versprach etwas Größeres, doch eigentlich waren es drei Stände, die ein bisschen so aussahen, als hätte der Hurrikan ihnen erst gestern die Dächer weggepustet. Manche Früchte waren überreif, andere für unsere Begriffe eher noch unreif. Aber es wurde verkauft, was da war – denn viel gibt es im Moment einfach nicht.
Man merkt überall, wie teuer alles geworden ist und wie viel zerstört wurde. Also kauft man eben, was die Menschen anbieten.
Holzgeschnitzte, knallbunt bemalte Schildkröten zum Beispiel. Viel zu teuer. Aber sie hießen „Thomas“, wenn man sich in einem Gespräch mit dem Verkäufer verwickeln lässt. Was will man da machen?
Es ist dieses Gefühl von Mitgefühl und Respekt, das einen hier begleiten sollte. Der Tourismus ist überlebenswichtig – und wir möchten unseren Teil beitragen. Also haben wir uns durch den Mini-Markt probiert: gezuckerte Nüsse, eine grüne Orange, die überraschend lecker war, und eine fantastische Ananas, frisch, süß und duftend.
Danach ging es den Berg hinauf ins Hinterland. Je höher wir fuhren, desto deutlicher sah man, was Hurrikan Melissa angerichtet hat. Ausgerissene Bäume, abgerissene Äste, zerstörte Anlagen – Natur in einer Mischung aus Kraft und Verletzbarkeit. Es bedrückt und beeindruckt gleichzeitig. Oben angekommen wartete eine kleine Bar. Der Blick war schön – aber die Rum-and-Cola-Preise eher Kategorie „Karibik-Luxus“. Dafür gab es eine Toilette, die man nutzen konnte. Konnte… so halb. Die Spülung funktionierte nämlich noch nicht. Hurrikanfolgen.
Bevor es zurück ging, hielten wir noch an einem wunderbaren Aussichtspunkt. Türkis, Palmen, Hügel – die ganze Jamaika-Postkartenpracht.
Dann brachte uns Steven zurück zur Mein Schiff, wir legten schnell unsere Sachen ab, gönnten uns etwas zu essen und machten uns direkt wieder auf den Weg. Es war gerade erst 15:00 Uhr, viel zu früh, um einfach aufs Schiff zurückzukehren.Wir liefen in die Stadt, schlenderten ein bisschen, kauften ein paar Kleinigkeiten und tranken auf dem Rückweg noch jeweils eine frische Kokosnuss. Eisgekühlt, aromatisch, perfekt.Ein runder Tag. Warm, bunt, anstrengend und irgendwie echt.
Morgen geht es nach Montego Bay – wieder mit Steven. Er erzählte uns heute allerdings, dass Montego Bay viel schwerer vom Hurrikan getroffen wurde. Der Sturm kam dort direkt an Land, Strom gibt es vielerorts bis heute nicht. Nur Solarenergie hält ein paar Ecken am Leben. Steven sagte, es sei ihm wichtig, dass wir trotzdem kommen. Dass wir hingehen, sehen, zuhören – und auch mit kleinen Dingen unterstützen. Manchmal reicht eine Cola. Und das machen wir morgen auf jeden Fall.
Zur Klarstellung: Wir haben zwei Stopps auf Jamaika – Ocho Rios heute, Montego Bay morgen. Usain Bolt haben wir übrigens nicht getroffen, dafür aber sehr viel Reggae gehört. Und ja: Jamaika fühlt sich wirklich so an, wie Bob Marley klingt. Der Duft von Hanf liegt fast überall in der Luft. Offiziell ist das Rauchen an öffentlichen Plätzen verboten, besonders Gras. Aber so ist das manchmal mit den Regeln. Übrigens: Rastafari-Männer dürfen weder Zigaretten rauchen noch Rum trinken. Außer Gras, das dürfen sie rauchen, da es ein homöopathisches Medikament ist. Ihre langen Haare tragen sie, weil sie glauben, dass alles, was der Körper produziert, nicht abgeschnitten werden darf. So hat Steven es erklärt – und es klingt nach einer dieser Inselphilosophien, die man am besten bei Reggae und Sonnenuntergang versteht. Yeah man.
Oh, wir haben uns durch die Nacht gequält, wir sind in der Zeit 5 Stunden zurück. Als wir am gestrigen Abend um 21:00 Uhr ins Bett gingen, war es ja zu Hause schon 2:00 Uhr morgens. Wir waren echt müde und hatten den Schlaf schon irgendwie übergangen. Wir sind trotz all dem gut eingeschlafen, bis heute Morgen um 0:30 Uhr, zu Hause wäre es dann 5:30 Uhr und wir waren fit. Aufstehen keine Option, wir haben uns im Bett von Rechts nach Links gedreht und sind dann 6:20 Uhr aus dem Bett gestiegen. (zu Hause 11.20 Uhr). Das Gute an der Sache war, dass wir den Sonnenaufgang gesehen haben, nicht spektakulär, aber ein Sonnenaufgang auf dem Balkon im Bademantel bei 27 Grad mit einem Kaffee in der Hand.
Ein wirklich schöner Start in den Tag. Um 8:30 Uhr ging es zum Frühstück auf dem Deck im Freien, herrlich und kaum Leute da. Meine Idee war sofort: das Schiff ist bestimmt nicht voll. Nach dem gemütlichen Frühstück schlenderten wir auf dem Deck und suchten uns ein Plätzchen im Schatten zum weiteren ausspannen. Dann bemerken wir eine Uhr, auf der es noch eine Stunde früher war. Es war also erst 8:00 Uhr, und wir waren schon fertig mit dem Frühstück, haben wohl eine Zeitverschiebung von sechs Stunden, hatten es nicht bemerkt, dachten, es wären fünf. Ein guter Grund, wieder ins Bett zu gehen und unseren Schlaf fortzusetzen…
Übrigens haben wir den ganzen Tag nur mit Faulenze, Essen, Faulenzen, Essen und Faulenzen verbracht und zwischendurch ein kurzes Schläfchrn. Wir freuen uns auf morgen auf Jamaika und sind gespannt, was uns dort erwartet, wie es nach dem Hurricane dort aussieht.
Der heutige Tag begann ganz pünktlich. Unser Wecker klingelt um fünf Uhr und wir verließen wie geplant um 6:00 Uhr das Haus Wir waren pünktlich am Flughafen. Waren pünktlich am Check in, kamen überall gut durch und hatten noch 45 Minuten Zeit, um in der Business Lounge am Frankfurter Flughafen zu Frühstücken und wir waren im Anschluss pünktlich beim Boarding. Aber dann saßen wir im Flieger und mussten warten. Warten und warten, aufgrund der Kälte waren die Tragflächen vereist und unser Flieger musste warten, bis er an der Reihe war. Nach 45 Minuten endlich an der Reihe, stellte der Pilot fest, dass sie jetzt von alleine durch die Sonne enteist waren. Wir sind mit 1,5 Stunden Verspätung gestartet, werden aber pünktlich dort sein. Die Flugzeit beträgt gute neun Stunden, da wir Rückenwind haben, sind wir etwas schneller und damit fast wieder pünktlich. Wir wurden in der Business Class total herzlich begrüßt. Auf dem Monitor stand „Guten Morgen Krümelmonster, guten Morgen Kuschelmonster, guten Morgen Sonnenschein“, einfach süß.
Thomas sah sich gleich das Entertainment-Programm an und stieß auf dem Film „Endlich Witwer“, er meinte schmunzelnd, den wird er sich ansehen. Wenn er so weiter macht, wird er einen super tollen Urlaub haben.
Nach einer Stunde Flug kam auch schon unser Mittagessen. War richtig lecker und eine große Auswahl.
Bevor wieder jemand frägt, ja, das haben wir alles gegessen 🙂
Am Nachmittag gab es Tiramisu-Eis und Kaffee. Wir haben einen Film angeschaut und Thomas machte ein Mittagsschläfchen. Turbulenzen hatten wir auch ein wenig und kaum Angst. In der Buisness Class bekommt man einen 3-Punkt-Gurt und nicht nur einen Beckengurt, das verleiht Sicherheit.
Gegen 16:30 Uhr waren wir endlich auf dem Schiff. Danach gab es nur noch die Sicherheitseinweisung und etwas zu essen, da wir ja heute noch nicht genug hatten
Dann ging es auch schon ins Bett. Morgen haben wir einen Seetag, so richtig zum runterkommen.
Gestern Abend waren wir im Steakhaus – richtig lecker! Das Fleisch auf den Punkt, die Beilagen top. Einziger Haken: Livemusik. Und zwar laut. Sehr laut. Aber egal – wer gut isst, hört eh auf zu reden.
Heute war unser letzter Tag. Wir haben ausgeschlafen und waren um 9:00 Uhr schon am Strand – direkt nach dem Frühstück. Yoga haben wir gestrichen, das hätte jetzt eh nichts mehr gebracht. Wir dachten uns für den letzten Morgen muss Sonne, Strand und Meer genügen.
Um 11:30 Uhr verließen wir den Strand. Schnell ins Zimmer, geduscht, umgezogen — dann riefen wir ein Taxi und fuhren Richtung Dubai. Erstes Ziel: Burj Khalifa. Obwohl wir schon dreimal hier waren, waren wir bisher nie oben. Heute war’s so weit – Ticket gekauft und hoch in den 125. Stock, rund 450 Meter über der Stadt.
Der Burj Khalifa wurde 2010 eröffnet, ist 828 Meter hoch und damit das höchste Gebäude der Welt. Sein Bau dauerte rund sechs Jahre, und von oben hat man wirklich das Gefühl, halb Dubai im Blick zu haben.
Heute hatte ich ein gutes Gefühl, mir war überhaupt nicht übel. Thomas dagegen meinte, er spüre ein flaues Gefühl im Bauch – und schwor, dass sich der Turm leicht bewegt. Vielleicht tut er das ja wirklich, ein bisschen.
Der Ausblick war trotzdem grandios, auch wenn es leicht diesig war. Danach ging’s zu Jamie Oliver zum Mittagessen. Als Vorspeise gab’s gebackene Ravioli, dann meine geliebte Meeresfrüchte-Pizza (endlich wieder!) und Nudeln mit Garnelen. Alles einfach köstlich.
Wir sind den ganzen Tag durch die Mall gebummelt, haben uns den Burj Khalifa auch von außen angesehen und dabei knapp neun Kilometer zurückgelegt. Am Abend ging es mit dem Taxi zurück ins Hotel
20:30 Uhr: Wir sind richtig müde – und morgen ist um 3:45 Uhr die Nacht vorbei. Dann heißt es Abschied nehmen und zurück nach Hause.
Den Sonnenaufgang und das morgendliche Yoga haben wir verpasst (natürlich). Stattdessen frühstückten wir ausgiebig und lagen schon um 9:00 Uhr am Strand – eingecremt, Schattenplatz gesichert. Der Rettungsschwimmer half uns beim Aufspannen des Sonnenschirms, und nach dem ersten Sprung ins Meer kam der nächste Luxus: Kaffee mit extra Cookies, wurde uns total nett gebracht.
Um die Mittagszeit war’s uns zu heiß.
Gegen 12:00 Uhr packten wir zusammen, flüchteten aufs Zimmer, duschten schnell und zogen uns um. Thomas rief ein Taxi und wir fuhren zur Promenade des „The View at the Palm“.
Kurzer Faktencheck: Die Aussichtsplattform liegt im 52. Stockwerk. Klingt „normal“, wirkt aber spektakulär, wenn man von der Spitze eines Turms über eine künstliche Insel blickt. Die Palm Jumeirah beherbergt laut Angaben ~78.000 Menschen – mehr als in mancher Stadt wie beispielsweise Frankenthal. Kaum zu glauben, dass das alles in wenigen Jahren von Menschenhand geschaffen wurde.
Man kann sich ganz vorne bis ans Glas stellen und durch gläserne Trittscheiben nach unten schauen. Direkt beim Ausstieg aus dem Fahrstuhl wandert der Blick automatisch nach vorn – spannend und eben auch herausfordernd. Als Thomas voranging und ich folgen wollte, spürte ich, wie mir übel wurde – diese Höhe schlug mir gewaltig auf Magen und Darm. Trotzdem schaffte ich es, ein paar gute Fotos zu machen und genoss den Blick aufs Meer und die Skyline. Thomas machte das alles gar nicht aus.
16:00 Uhr zurück im Hotel – noch ein paar Stunden am Pool bis zum Sonnenuntergang. Und heute Abend? Steakhaus. Bin gespannt, was sie uns heute auf den Teller zaubern.
Eigentlich hatten wir heute Großes vor: Yoga um 9:00 Uhr. Ganz entspannt in den Tag starten, den Körper dehnen, Geist und Seele in Einklang bringen – so der Plan.
Die Realität? Etwas anders.
Da wir schon früh wach waren, sind wir lieber direkt zum Frühstück gegangen. Danach kam die spontane (und viel sympathischere) Idee: zweiter Kaffee am Strand. Also lagen wir plötzlich auf unseren Liegestühlen, während der Kellner zwei dampfende Tassen brachte.
Keine Menschenseele weit und breit – nur wir, das Meer und das sanfte Rauschen der Wellen. Der Yoga-Plan war vergessen, aber der Moment war perfekt. Vielleicht ist das ja auch eine Art Meditation – nur eben mit Koffein statt Mantra.
Nach unserem zweistündigen „kurzen“ Strandaufenthalt (ja, das ist bei uns jetzt die Definition von kurz) haben wir beschlossen, ein bisschen Stadtluft zu schnuppern – oder besser gesagt: Mall-Luft.
Der kostenlose Shuttle brachte uns bequem vom Hotel zur Mall of the Emirates, und dort verschwand jegliches Zeitgefühl.
Von 12:30 bis 17:00 Uhr sind wir durch die endlosen Gänge geschlendert – laut Schrittzähler ganze 8,5 Kilometer! Ein Geschäft schöner als das andere, fast ausschließlich Nobelmarken. Luxus wohin das Auge blickt, Gucci, Prada und Louis Vuitton.
Ein kurzer Kaffeestopp, dann weiter. Die absolute Krönung: die Skihalle mitten in der Mall. Da fuhren die Einheimischen tatsächlich mit Helm, Anzug und Skiern vorbei, während draußen 34 Grad herrschten. Ein bisschen surreal – oder einfach typisch Dubai.
Zum Schluss landeten wir im Supermarkt, der eigentlich eher ein Königreich der Lebensmittel war. Riesig, glänzend, und voller Überraschungen. Es gab Kostproben an jeder Ecke, und dann – kein Witz – zog eine Tomate mit ihrem Gemüse-Gefolge durch die Gänge und tanzte in der Obstabteilung. Wir konnten gar nicht sagen, wie lange wir dort drin waren. Man kam aus dem Staunen einfach nicht mehr raus.
Mit dem Taxi ging’s schließlich zurück ins Hotel – gegen 18 Uhr waren wir wieder da, voller Eindrücke, leicht erschöpft und irgendwie glücklich über diese verrückte Mischung aus Sonne, Sand und Shoppingwahnsinn.
Und die 8,5 Kilometer in der Mall zählen wir jetzt offiziell als Sporteinheit des Tages – schließlich war Yoga ja wieder nur Theorie.
Gestern Abend haben wir im Italiener des Resorts diniert – ein elegantes à la carte Restaurant, das sonst stolze Preise hat, für uns aber einmal inklusive war. Der Abend wurde von zwei Musikerinnen auf Geige und Bratsche begleitet, was die Atmosphäre beinahe festlich machte. Zur Vorspeise gab es für mich die Suppe des Tages, für Thomas Carpaccio. Danach wählte er ein Rinderfilet, ich ein cremiges Risotto, das kurioserweise sogar teurer war als das Filet. Beides schmeckte großartig. Zum Nachtisch gönnten wir uns Eis und einen Cocktail – und plötzlich war es schon fast 23 Uhr, Zeit ins Bett zu gehen.
Heute Morgen haben wir das Yoga verschlafen, aber das tat uns gut. Nach einem späten Frühstück gingen wir direkt an den Strand – menschenleer, nur wir, das Meer, der Sand und ein stiller Lifeguard. Wenig später brachte man uns eine Kühlbox mit Wasser, und ein Kellner fragte freundlich nach weiteren Wünschen wie Kaffee oder anderem. Es war einer dieser perfekten Urlaubsaugenblicke, die man nicht planen kann, sondern einfach geschenkt bekommt, einfach mal zum Faul sein.
Und genau das haben wir getan: wir haben ihn schlicht faul verbracht. Mal Kaffee, mal Eis, mal Cola – zwischendurch ein Sprung ins Meer oder in den Pool, und mittags sogar ein kleines Schläfchen. Um 16 Uhr zeigte das Thermometer immer noch 33 Grad, doch inzwischen kommen wir mit der Hitze erstaunlich gut klar. Selbst heißen Tee im Freien können wir trinken, ohne gleich davonlaufen zu müssen.
Nur Thomas kämpft noch mit seinem ganz eigenen „Problem“: seine Brille. Egal ob wir von draußen in klimatisierte Räume gehen oder umgekehrt – die Gläser beschlagen sofort. Ein kleiner, aber ständiger Begleiter in diesem Wechselspiel von heiß und kalt.
Um 19:00 Uhr haben wir uns auf den Weg gemacht – heute stand das Bosporus auf dem Programm, eines der drei Restaurants hier im Hotel. Ein Fischlokal. Und was soll man sagen: absolut fantastisch!
Unser Plan, uns im Urlaub ein wenig kalorienbewusster zu ernähren, ist allerdings schon an der Vorspeise krachend gescheitert. Wir hatten eigentlich gar nicht viel bestellt – jeder nur eine Vorspeise, ein Hauptgericht und ein Dessert. Eigentlich harmlos. Aber dann kam der Tisch ins Rollen: plötzlich war er vollgestellt, als hätten wir ein Festbankett eröffnet.
Nach diesem kulinarischen Marathon mussten wir natürlich noch einen alkoholfreien Cocktail probieren. Thomas gönnte sich eine Erdbeermilch – und jetzt, nur zwei Stunden später, liegen wir platt, satt und glücklich im Bett. Es ist gerade mal 21:20 Uhr, und wir fühlen uns, als wären wir kurz vorm platzen.
Gestern Abend waren wir noch echte Frühschläfer. Um 21:00 Uhr war Schluss – Augen zu, Licht aus. Kein Wunder: satt vom Buffet (es gab wirklich alles!) und einfach hundemüde. Den Nachtisch haben wir nur noch gesehen, aber nicht mehr geschafft.
Für den Morgen hatten wir uns ganz sportlich Yoga um 6:30 Uhr vorgenommen. Tja… der Plan war gut, die Realität noch besser: wir haben einfach verpennt. Statt Sonnengruß auf der Matte gab’s verschlafenes Gähnen um 7:00 Uhr, Zähneputzen, schnellen Kaffee – und dann ab an den Strand.
Und das war ein Glücksgriff: der Strand lag ganz still vor uns. Kein Mensch weit und breit, nur wir zwei, das sanfte Rauschen der Wellen und dieses leicht diesige Licht, das Dubai morgens umhüllt. Wir sind ins Meer gegangen, fast allein zwischen Skyline und Sand – und haben unser kleines Privatbad im Golf genossen.
Nach dem Frühstück waren wir wieder ganz bei uns, haben uns flott fertig gemacht für den Tagesausflug. Über Careem (Privatfahrer) haben wir ein Taxi organisiert und uns zur Monorail-Station auf der Palm Jumeirah fahren lassen. Die Monorail ist die Hochbahn der Palme: Sie verbindet das Festland mit der Insel und fährt zum Atlantis Hotel – schon die Fahrt ist eine kleine Sightseeing-Tour mit Blick auf Meer und Skyline.
Nach der Monorail-Fahrt standen wir vor dem Atlantis – ein Hotel in der Kategorie „alles eine Nummer größer“. Betreten darf man es, und direkt daneben liegt einer der größten Wasserparks der Welt. Wir haben’s entspannt gehalten: kurzer Rundgang im unteren Bereich, einmal staunen, dann weiter.
Nächster Halt: ein riesiger Palmengarten. Wunderschön – und menschenleer. Es war so heiß, dass wir vermutlich die einzigen Besucher waren. Angeblich sieht man dort Schildkröten. Heute nicht. Heute sahen wir: Palmen, Palmen, Palmen.
Zurück ging’s durch eine klimatisierte Mall. Gute Idee. Nebenbei haben wir ein großartiges Huhn für Henry entdeckt.
Im unteren Bereich des Atlantis liegt Gordon Ramsays Lokal – ja, der mit der TV-Show Hell’s Kitchen. Wir wollten „nur mal kosten“. Drinnen gab’s aber nur „All you can eat Pizza“ für ca. 35€ pro Person. Wollten wir nicht. Thomas ließ den Charme spielen – und wir durften vorne Platz nehmen, bekamen eine Shrimp-Pizza im Pappkarton plus Cola für zusammen 40€. Jeder Euro gut angelegt: knusprig, saftig, perfekt gewürzt. Das Team hatte sichtlich Spaß mit uns. Fun Fact: In einem Hotel, in dem eine Nacht bis zu 32.000€ kosten kann, fühlte sich die Karton-Pizza wie ein Schnäppchen an.
Mit vollem Bauch zurück ins Hotel, kurzer Mittagsschlaf. Um 17:00 Uhr lagen wir wieder am Strand und schauten der Sonne beim Landen zu. Still, warm, gold – genau der Moment, für den man den Tag liebt.
Nach dem Sonnenuntergang ging es für uns noch kurz in die Lobby. Eigentlich wollten wir nur einen simplen Tee trinken. Doch wie so oft wurde daraus mehr: wir saßen plötzlich mitten in einer wundervollen Umgebung, auf bequemen Sesseln, begleitet von leiser Musik.
Zum Tee servierte man uns Zitrone, frische Minze, Honig – und dazu Baklava, Pralinen, Kekse und Datteln. Eine Mischung aus orientalischem Luxus und Versuchung pur.
Genau an diesem Punkt schleicht sich das Dilemma ein: Eigentlich haben wir uns vorgenommen, im Urlaub etwas gesünder und kalorienbewusster zu leben. Aber zwischen Baklava und Praline gewinnt der Genuss schneller als jede Vernunft.
So, nun ist es 19:00 Uhr. Wir machen uns nun frisch, ein bisschen herausgeputzt – schließlich wartet noch ein Tisch auf uns. Um 21:00 Uhr geht’s los: ein schöner Abschluss nach einem Tag voller Sonne, Monorail, Palmen, Schildkröten-Enttäuschungen, Pappkarton-Pizza und Lobby-Süßkram.