5. Dezember 2025 – La Romana, Dominikanische Republik

Hallo

Unsere Reise führte uns zum ersten Mal nach Mittelamerika – und mit Cartagena auch zum ersten Mal nach Südamerika. Auf Jamaika wurde noch viel über Hurrikan Melissa gesprochen, der rund drei Wochen zuvor über die Insel hinweggezogen war. Für unsere Reise spielte er keine Rolle mehr, aber die Spuren und Geschichten waren noch deutlich präsent.

In Jamaika fanden wir freundliche Menschen, entspannte Stimmung und überall Hinweise auf den Sturm, der Wochen zuvor durchgezogen war. Costa Rica war grün, lebendig, mit Brüllaffen direkt in den Bäumen. In Panama sahen wir eindrucksvolle Schleusen, Wasserwege und viel Technik. Honduras (Roatán) war Karibik pur und wir hatten einen Monkey Lala, der es in die Top-Erinnerungen geschafft hat. In Mexiko (Costa Maya) sahen wir farbenfrohes Treiben, Märkte und Küstenflair, nicht so ganz unsere Welt. Kolumbien (Cartagena) – unser erstes Mal Südamerika war heiß, laut, chaotisch, beeindruckend. Die Dominikanische Republik bot und ein ruhiger Ausklang in La Romana.

Unterwegs sahen wir Tiere, die wir bisher nur aus Bildern kannten: Tukane, Brüllaffen, Flamingos, einen Ameisenbär und sogar einen weißen Pfau. Die Seetage boten Erholung: Balkon, Vorträge, Tucholsky-Gedichte – und die sehr gemütliche Möglichkeit, die Speisekarten abends direkt vom Bett aus zu studieren.

Unser Fazit: Eine abwechslungsreiche, tolle Reise mit vielen Premieren geht heute ganz gemütlich zu Ende. Wir haben jeden Tag genossen. 14:30 Uhr verlassen wir das Schiff und starten um 17:00 Uhr in Richtung zu Hause. Wir werden morgen früh am Nikolaustag in Frankfurt landen und hoffen, dass Nikolaus uns am Abend zu Hause findet.

Vielen Dank, dass ihr uns begleitet habt.

Liebe Grüße, Michi und Thomas

4. Dezember – Faulenzen auf hoher See

Hallo

Heute war unser letzter Seetag. Wir sind unterwegs nach La Romana, wo wir morgen früh ankommen werden. Dort bleiben wir den ganzen Vormittag und Mittag, bevor uns um 14:30 Uhr ein Bus zum Flughafen bringt.

Zum ersten Mal seit Tagen haben wir richtig ausgeschlafen. Also… fast. In Wahrheit war es 6:00 Uhr, aber durch die Zeitumstellung wurde daraus offiziell 7:00 Uhr. Klingt direkt nach einem kleinen Erholungswunder. Danach haben wir noch ein bisschen im Bett gegammelt und sind später gemütlich frühstücken gegangen.

Den Vormittag haben wir ganz entspannt auf dem Balkon verbracht, waren bei der nautischen Fragestunde mit dem Kapitän, haben in der Sonne zu Mittag gegessen und uns Gedichte angehört – mehrere humorvolle von Kurt Tucholsky, darunter auch „Das Loch“, das wirklich richtig gut war. Danach ging es zurück aufs Zimmer, wieder entspannen. Ein klassischer Seetag.

Auch eine Vorlesung über La Romana haben wir besucht, haben weiter entspannt und zwischendurch – wie es sich für einen Seetag gehört – natürlich etwas gegessen. Jo

Menüplanung für Fortgeschrittene

Eines der Highlights des Urlaubs war: Wir können die Speisekarten der Restaurants direkt vom Bett aus anschauen. Liegend entscheiden, sitzend essen, möglichst nichts riskieren – unsere neue Urlaubstaktik. Wir scrollen also gemütlich unter der Bettdecke durch alle Menüs und wählen hochprofessionell das Restaurant aus, in dem wir heute Abend essen werden. Wer braucht Schritte, wenn man WLAN hat? Für uns ist das die ultimative Form von Komfort: Gastronomische Planung im Horizontalmodus.

Jetzt müssen langsam die Koffer gepackt werden, aber vorher gibt es noch einen Kaffee. Diesen letzten Seetag haben wir genauso genossen wie den gesamten Urlaub. Heute hatten wir endlich Zeit, alles noch einmal Revue passieren zu lassen.

Unser Fazit: Es hat uns richtig, richtig gut gefallen. Für uns gab es viel Neues. Wir waren das erste Mal in Mittel- und Südamerika und haben Tiere gesehen, die wir vorher nur aus Bildern kannten. Es war intensiv, spannend und wunderschön.

Und morgen genießen wir den letzten Tag noch in der Dominikanischen Republik – in La Romana und an Bord – bevor es dann am Nachmittag zum Flugzeug geht.

Liebe Grüße, Michi und Thomas

3. Dezember – Cartagena (Kolumbien)

Heute sind wir in Cartagena, Kolumbien – unser erstes Mal in Südamerika. Um 6:00 Uhr wurden wir bereits mit 28 °C geweckt. Wir haben draußen gefrühstückt und die warme Luft am Morgen genossen.

Das war’s dann allerdings auch schon mit der Ruhe.

Was soll man sagen über Kolumbien? Heiß. Stickig. Bunt. Laut. Farbenfroh. Trubelig. Stressig. Lebensfroh. Viel Verkehr, viel Gehupe. Witzig, wunderbar, wunderschön – und gleichzeitig eine ziemliche Herausforderung. Die Menschen sind freundlich, offen, voller Energie.

Um 9:30 Uhr ging es für uns in die Innenstadt – durch einen Verkehr, den man eigentlich erlebt haben muss, um ihn zu glauben. Autolawinen, Motorräder, hupende Kolonnen, Abgase, Gewusel. Alles gleichzeitig. Im Taxi eine drückende Hitze, wie im Backofen. Bis wir ausgestiegen sind, waren wir verschwitzt und halb am Verdursten.

In der Altstadt wurde es nicht ruhiger. Cartagena ist ein einziges Gewusel, alles bunt, alles lebhaft, alles laut. Nach zwei Minuten bekam Thomas schon das erste Kokain-Angebot. Straßenverkäufer überall. Keine Minute vergeht, ohne dass jemand etwas verkaufen möchte. Ein „Nein, danke“ reicht – aber es gibt eben viele davon. Sehr viele.

Wir wollten in einem Straßencafé kurz durchatmen. Die Idee war gut, die Umsetzung schwierig. Während wir unsere Cola tranken, hätten wir locker den kompletten Wocheneinkauf erledigen können, ohne vom Tisch aufzustehen. Von Hüten über Handtaschen bis Obst und Armbändern: Alles kam zu uns. Ein Service der besonderen Art.

Die einzige echte Pause war die Pippipause. Im Lokal gab es ein Gebläse in der Toilette, das so stark war, dass ich danach ernsthaft eine Bürste gebraucht hätte. Verrückt, aber irgendwie auch wieder typisch für diesen Tag.

Wir liefen weiter durch die Stadt – immer heißer, immer lauter, immer bunter. Wunderschön, aber auch zunehmend anstrengend. Gegen 13:00 Uhr sagte ich zu Thomas: „Jetzt reicht’s. Ich kann nicht mehr.“ Also riefen wir ein Taxi und ließen uns zurück zum Hafen bringen.

Dort erwartete uns ein kleines Wunder: ein Tierbereich direkt im Hafenterminal. Wir haben zum ersten Mal einen Ameisenbär gesehen – beeindruckendes Tier! Einen weißen Pfau ebenfalls zum ersten Mal. Und überall liefen Papageien, Affen, Schildkröten und Flamingos herum. Zwar war alles eingezäunt, aber innerhalb dieses Bereichs bewegten sie sich frei. Die Papageien hatten nicht einmal ein Dach über sich und hätten jederzeit wegfliegen können – taten sie aber nicht. Es war richtig schön nach dem Stadtchaos.

Zurück auf dem Schiff gönnten wir uns einen Döner und entspannten danach noch auf dem Sonnendeck. Morgen ist Seetag – und den brauchen wir wirklich dringend. Am Freitagabend geht es dann schon zurück nach Hause.

Unser erstes Mal Südamerika hat uns schwer beeindruckt. Intensiv, besonders, wunderschön – und definitiv anstrengend. Cartagena war ein Erlebnis, das wir nicht vergessen werden. Gerne kämen wir auch wieder.

Liebe Grüße, Michi und Thomas

2. Dezember – Oh wie schön ist Panama

Hallo

Heute war Panama-Tag. Der Wecker klingelte um 4:30 Uhr, um 5:30 Uhr frühstückten wir, und um 6:15 Uhr verließen wir das Schiff. Der Liegeplatz lag in Colón – ein alter, einmal abgebrannter und sehr armer Stadtteil.

Unsere heutigen Guides, Elias und Clara, beide gerade mit dem Abitur fertig, verbringen ein Freiwilligenjahr in Panama. Heute hatten sie ihre erste Tour – nervös, aber herzlich und sehr bemüht. Die einstündige Fahrt nach Panama City nutzten sie für viele Fakten, die sie sich für diesen Tag einstudiert hatten. Auf dem Weg in die Hauptstadt überquerten wir die Atlantikbrücke. Ein beeindruckendes modernes Bauwerk, das den Atlantik-Zugang des Kanals überspannt. Unser Busfahrer war unglaublich freundlich und machte eine kleine Ausnahme: Er hielt kurz auf der Brücke an, damit wir ein Foto machen konnten.

In Panama City treffen moderne Wolkenkratzer auf historische Altstadtgassen. Dazwischen immer wieder indigene Gruppen, die ihre Kultur sichtbar leben. Elias und Clara zeigten uns die wichtigsten Ecken der Altstadt – und zu jeder gab es eine kleine Geschichte. Während die Guides erklärten, interessierte Thomas und zwei andere Gäste vor allem eines: wie erkennt man einen echten Panama-Hut, ist er bezahlbar – und wo bekommt man ihn? Unsere Guides nahmen das sportlich und führten uns zu einem passenden Geschäft, in dem wir zwei Hüte bekamen und wir finden, sie kleiden uns gut.

Danach ging es zu den Schleusen des Panamakanals. Erster Halt waren die modernen Agua-Clara-Schleusen, Teil der großen Kanalerweiterung. Riesig, technisch beeindruckend – aber das Schiff, das wir sehen wollten, war leider schon fast durch, obwohl wir gute 700 Meter die Brücke hinuntergeeilt sind. Blöd, dass wir diese Brücke auch wieder hochgehen mussten. Elias und Clara entschieden deshalb, uns noch zu den historischen Gatún-Schleusen zu bringen. Diese ältere Anlage war für uns eindeutig der interessantere Besuch, denn es gab mehr zu sehen. Das Wetter war heute nicht so super. Zwei-, dreimal Regen, ansonsten dichte Wolken – aber trotzdem rund 30 Grad und drückend feucht. Am Abend genossen wir das Auslaufen aus dem Hafen in Panama besonders. Viele Schiffe, viel Bewegung. Auf den Fotos wirkt es wegen des Regens eher unscheinbar, aber die Erinnerung bleibt.

Panama hat uns beeindruckt: die Vielfalt, die Stadt, der Kanal, die Menschen. Ein Land, das wir definitiv noch einmal besuchen möchten, es war unser erstes Mal am Pazifik. Morgen bei unserem nächsten Stopp in Kolumbien werden wir zum ersten Mal in Südamerika sein.

Liebe Grüße, bis bald, Michi und Thomas

1. Dezember 2025 – Costa Rica

Hallo

Heute stand wieder ein organisierter Ausflug auf dem Programm. Start: 8:00 Uhr. Geführt wurden wir von einem echten Indianer – so nennen sich die indigenen Gruppen hier in Costa Rica übrigens ganz bewusst selbst. Er trug eine Halskette, an der vier Wildschweinzähne hingen. Die Geschichte dahinter ist fast schon ein kleines Abenteuer für sich: Dieses Tier hat er als Kind eigenhändig erlegt. Das erzählt er mit einer Mischung aus Stolz und der ganz entspannten Gelassenheit eines Menschen, der im Dschungel groß geworden ist.

Unser erster Programmpunkt war eine Bootsfahrt durch die Mangroven. Ein ruhiger kleiner Fluss, dichtes Grün, warme Luft und die Hoffnung, irgendwo ein Krokodil zu entdecken. Fehlanzeige. Dafür bekamen wir etwas zu sehen. Ein Faultier – inklusive Baby! – hing entspannt im Geäst, als wäre es das Normalste der Welt, Touristen mit Kameras freundlich zu ignorieren. Natürlich gab es noch mehr Faultiere und ganz viele Brüllaffen.

Nach der Bootstour ging es weiter mit dem Bus, immer entlang der legendären Panamericana. Der nächste Halt war eine Tierauffangstation. Hierher kommen verletzte Tiere aus ganz Costa Rica: viele mit Verbrennungen und verlorenen Gliedmaßen durch unisolierte Stromleitungen, andere Opfer von Misshandlung. Die Menschen dort arbeiten mit einer Wärme und Geduld, die man kaum beschreiben kann.

Und mitten in all dem Ernst gab es einer, der eindeutig beschlossen hatte, diesen Tag aufzulockern: ein Tukan. Bunt, neugierig, selbstbewusst. Er hüpfte näher, betrachtete Thomas mit schiefgelegtem Kopf – und fand offenbar Gefallen an ihm, mochte ihn zum Knabbern gern. Jedenfalls blieb er eine Weile und machte klar: Auch Rettungsstationen können ihre kleinen Stars haben.

Schwarze Strände und Natur, die keine Worte braucht. Danach ging es weiter über die Panamericana, vorbei an schwarzen Stränden und unendlich viel Grün. Costa Rica zeigt seine Schönheit ohne Anstrengung – sie ist einfach da, überwältigend und echt, obwohl wir fast immer Nieselregen hatten. Wir sind uns einig: Das wäre ein Land, in dem man problemlos einige Tage bleiben könnte. Nicht zum Baden, sondern um die Natur zu erleben, die Farben, die Geräusche, dieses endlose Gefühl von Lebendigkeit. Costa Rica ist einfach toll.

Liebe Grüße, Michi und Thomas

30.11.2025 – Erster Advent (Seetag)

Heute war Seetag, und wir haben uns richtig etwas gegönnt: bis 6:00 Uhr geschlafen. Auf unserer Kreuzfahrt ist das gefühlt schon ausschlafen deluxe. Danach ging’s gemütlich und ausgiebig frühstücken – ohne Eile, ohne Ziel, einfach mit Meerblick und Kaffee. Pünktlich zum 1. Advent hat sich das ganze Schiff in ein kleines schwimmendes Weihnachtswunderland verwandelt. Überall Lichter, Tannenzweige und glänzende Kugeln. Und das Beste: Es gibt Weihnachtsgebäck in allen möglichen Sorten – und ja, es schmeckt auch noch richtig gut. Advent mitten in der Karibik, eine merkwürdige Kombination, aber irgendwie super schön

Der Tag ging genau so weiter, wie er angefangen hat – wir haben gegessen. Und zwar alles, was nicht bei drei vom Buffet gesprungen ist: Wurst, Plätzchen, Currywurst, Eis, Entenkeule… Zur Beruhigung unseres Gewissens haben wir uns zwischendurch bewegt. Kurz. Sehr kurz. Einmal in den Pool (Thomas) danach sind wir in den Whirlpool. Anschließend lagen wir wieder im Bett, mit vollen Bäuchen und null schlechtem Gewissen. Faulenzen gehört schließlich auch zum Seetag-Programm. Am Abend gab es dann Bingo und einen Weihnachtsmarkt. Auf dem Außendeck ein Weihnachtsmarkt mitten in der Karibik, während das Schiff in Richtung Kolumbien fährt. Glühwein, warmes Wetter und gesungen wird Last Christmas.

Wir hoffen, Ihr hattet auch einen schönen 1 Advent.

 Liebe Grüße, Michi und Thomas

29. November – Kein Alkohol auf Roatan

Heute Früh war wieder 5:20 Uhr Schluss mit schlafen. Draußen noch dunkel. Auch hier ist das Leben nicht leicht, Armut, einfache Häuser, und die Kriminalität ist bekanntlich hoch. Zum Glück ist unser Ankerplatz eine kleine vorgelagerte Insel, die für uns Besucher als sicher gilt: Roatan.

Wir hatten unseren Ausflug schon vorab im Internet gebucht. Unsere Guide Micky, seit drei Jahren hier lebend, begrüßte uns herzlich. Wir wurden in die „Seepferdchengruppe“ eingeteilt – der Name allein macht schon gute Laune. Micky ist ziemlich witzig, verpeilt, verwechselt rechts und links und wundert sich, dass manchmal eine Attraktion oder eine Sightseeing-Attraktion nicht mehr da ist oder wir sie verpasst haben. Wir haben auf jeden Fall viel Spaß. Erster Stop war eine Auffangstation für Tiere. Faultiere aus nächster Nähe, Papageien auf dem Kopf und Äffchen, die fanden, dass wir ideal zum beklettern sind. Es war aufregend, ein bisschen chaotisch – und ich gebe zu: Ich hatte auch etwas Angst. Thomas? Natürlich nicht. Ein Gast meinte später, er hätte „Stressflecken“ bei mir entdeckt. Ein kleines Äffchen hat dann auch noch neugierig an Thomas’ Finger geknabbert. Alles harmlos – und wir sind ja gegen alles geimpft, was die Tropenmedizin so hergibt, auch gegen Tollwut. Weiter ging’s in ein kleines Dorf zum Mittagessen: Tortillas gefüllt mit Bohnen, Käse und Chicken – 2$ pro Portion. Ein Schnäppchen und richtig lecker. Zum Nachtisch ging es in ein Café, denn der Kaffee aus Honduras soll besonders gut sein. Der Cappuccino für 4 Dollar war tatsächlich ein Gedicht. Dazu gab’s Bananenchips, die wir auch gekauft haben – ob sie es bis nach Hause schaffen oder vorher schon von uns geknabbert werden, bleibt noch offen. Danach wartete ein Strand. Nicht der Schönste der Reise, aber zwei Stunden Pause taten gut. Baden, durchatmen, runterkommen. Das Meer hier war aber nicht sehr schön, es war schmutzig.

Während wir durch die Stadt fuhren regnete es leicht, und Micky erklärte uns, dass bei Trockenheit gerne mal Polizisten oder „Rollstuhlfahrer“ mitten auf der Straße stehen – nicht, um zu helfen, sondern um Geld zu verlangen. Ein Einblick in die lokale Korruption, der sich uns so schnell einprägen wird.

Am Strand gab es für uns sogar einen Monkey Lala – obwohl heute in Honduras eigentlich kein Alkohol ausgeschenkt oder verkauft werden darf, da an diesem Wochenende Wahlen stattfinden. Für Touristen wird auf Roatán jedoch gern mal eine kleine Ausnahme gemacht. Typisch

Monkey Lala – Originalrezept (für 1 großen Cocktail)

• 1 reife Banane (je cremiger, desto besser)

• 4 cl weißer Rum

• 2 cl Kahlúa (oder anderer Kaffeelikör)

• 2 cl Baileys (oder Sahnelikör)

• 2–3 cl Kokoscreme (z. B. Coco López)

• 6–8 Eiswürfel

• Ein Schuss Schokosirup für die Deko

Alles zusammen kräftig mixen.

Liebe Grüße, Michi und Thomas

28. November – Brüllaffen in Belize

Hallo

Heute sind wir in Belize angekommen, dem früheren Britisch Honduras. Für Thomas und mich ist es offiziell das erste Mal, dass wir Mittelamerika betreten – ein kleiner persönlicher Meilenstein.

Bevor es aber mit neuen Eindrücken losgeht, muss ich euch erst mein absolutes Lieblingsgericht zeigen: Linguine mit Garnelen. So gut, dass wir sie in den letzten sechs Tagen schon dreimal gegessen haben

Die Nacht selbst war eher laut als aufregend. Ein typisches Tropengewitter hat uns begleitet – viel Donner, ein paar Blitze, aber nichts Dramatisches. Um 6:00 Uhr lagen wir vor Belize vor Anker, weil das Wasser hier zu flach für die Mein Schiff ist. Empfangen wurden wir mit 28 Grad und Regen, und laut Vorhersage bleiben wir heute etwa 90 % des Tages nass. Mittelamerika begrüßte uns also nicht mit Postkartenwetter, aber dafür mit einer ordentlichen Portion Wasser  und tollen Farben

Unser Ausflug führte uns ins Landesinnere, zu den berühmten Brüllaffen. Kaum waren wir vom Tender an Land, kam auch die Sonne heraus. Perfektes Timing. Dann ging’s eine Stunde lang mit einem alten, ausrangierten Greyhound-Bus Richtung Dschungel. Man sieht schnell: Belize ist ein armes Land, aber die Menschen begegnen einem immer sehr nett. Gegen 10 Uhr erreichten wir das Reservat. Die Brüllaffen saßen in den Bäumen und machten ihrem Namen alle Ehre – laut, beeindruckend. Unser Guide führte uns sicher durch den Dschungel, zeigte uns Blattameisen, spannende Pflanzen und einen Cashewbaum. Probieren durften wir auch Cashewwein. Der Geschmack war… sagen wir mal „interessant“. Kaufen wollten wir ihn dort nicht, die mehrfach verwendeten Flaschen wirkten nicht sehr vertrauenerweckend. Beim anschließenden landestypischen Mittagessen gab’s Reis und Bohnen in Kokosmilch sowie Hähnchen. Lecker – und das absolute Highlight: eine echte Coca-Cola mit richtigem Zucker.

Unvergleichlich gut. Zurück in Belize City zeigte sich die Stadt wie ein alter Schatz: heruntergekommen, aber voller Charme. Die Menschen sind freundlich, hilfsbereit und versuchen sichtbar, das Beste aus den schwierigen Umständen zu machen. Natürlich gingen wir auch zu Brodies, dem berühmten Kaufhaus, von dem man sagt: „Wenn es das dort nicht gibt, braucht man es nicht.“ Und tatsächlich: Dort gab es Cashewwein in sauberen Flaschen – diesmal haben wir zugeschlagen. Auf dem Weg zum Hafen machten wir Halt in einer kleinen Kneipe, bestellten Nachos und ein eiskaltes Cola mit Blick auf den Fluss und die alte Drehbrücke – leider defekt, aber das Wahrzeichen der Stadt. Dann kam der lustigste Moment des Tages. Ich fragte, ob es eine Toilette gäbe. Die Kellnerin antwortete: „you need a bag.“ Kurze Zeit später drückte sie mir eine Handtasche in die Hand – darin Toilettenpapier, Seife und diverse Hygieneartikel. Die „Toilette“ war um die Ecke in einem Hinterhof, praktisch, aber alles andere als sauber. Im Anschluss war ich heilfroh über unsere Hygienetücher, die ich gründlich benutzt habe. Thomas grinste breit, als er mich mit dieser Tasche zurückkommen sah.

Am Ende war es ein wunderschöner Tag voller Eindrücke – herzlich, chaotisch, laut, warm und absolut unvergesslich. Belize hat Charakter und Herz. Für einen Tagesausflug: perfekt. Für einen längeren Urlaub: eher nicht unser Ziel, aber schön

Liebe Grüße, Michi und Thomas

27. November – Costa Maya

Heute Morgen wurden wir um 6:30 Uhr wach. Draußen war es noch duster, aber wir konnten schon Costa Maya erkennen – und hatten einen überraschend schönen Blick auf eine alte Maya-Stätte. Zehn Minuten später war die Romantik allerdings dahin. Neben uns legte ein so gigantisches Schiff an, dass wir praktisch vom Balkon aus in die Kabinen der Nachbarn schauen konnten. Man hätte ihnen fast einen guten Morgen wünschen können… oder zumindest Kaffee rüberreichen.

Frühstück war die sichere Flucht nach vorn. Danach wollten wir Costa Maya auf eigene Faust erkunden. Im Internet steht ja überall: Beach Clubs ohne Ende, richtig schön, voll entspannt. Also war das unser Plan. Blöd nur, dass wir vergessen hatten, einen Club vorab zu reservieren. Morgens nachholen? Fehlanzeige, aber nicht schlimm. Irgendwie war’s auch Glück. Mit dem Taxi ging’s erstmal zum Leuchtturm. Am Taxistand trafen wir sogar unsere Gruppe vom ersten Ausflugstag wieder – supernett, sie hätten uns mitgenommen. Aber wir hatten beschlossen, wir machen das heute alleine und „auf eigene Faust“. Der Leuchtturm war schnell fotografiert und dann ging es die Promenade entlang. Die Beach-Clubs ziehen sich wie eine endlose Reihe. Ein Club direkt am nächsten, überall Partymusik, überall Verkäufer, die wirklich alles verkaufen. Und die sind hartnäckig. „No thank you, no thank you, no thank you“ – irgendwann fühlt man sich wie eine schlecht programmierte Sprechpuppe. Wir kamen auch an dem Club vorbei, den wir uns im Internet ausgesucht hatten. Sah online traumhaft aus. Vor Ort… eher Kategorie „Schade drum“. Für 40 Dollar hätten wir zwar Liegen und Schirm bekommen und die 40 Dollar zum Verzehr nutzen können, aber die Atmosphäre war nichts für uns: laut, schmuddelig, vollgestopft. Dazu ab 9:20 Uhr schon Hitze wie im Backofen. Kurz gesagt: Stress pur, laut, voll, heiß.

Um 11 Uhr haben wir aufgegeben. Taxi zurück, bitte sofort. Selbst der Weg zurück zum Schiff ist ein Abenteuer. Man wird durch ein künstliches Dorf geschleust, Souvenirshop an Souvenirshop, überall lauter, bunter, größer – wie ein Freizeitpark. Am Ende war das Schönste des Tages das, was wir ursprünglich gar nicht geplant hatten: ein ruhiger Nachmittag an Bord. Die Pools herrlich leer, viel Platz, viel Ruhe. Wir haben immer gesagt, wir können nicht verstehen, warum man auf eine Kreuzfahrt geht und dann einfach auf dem Schiff bleibt, statt sich den Strand oder die Insel anzuschauen. Wirklich – jahrelang haben wir gerätselt, wie man das machen kann. Tja. Heute wissen wir’s. Wir waren nur am Vormittag unterwegs, haben Costa Maya tapfer erkundet und uns dann den restlichen Tag auf dem Schiff gegönnt. Und plötzlich ergibt alles Sinn: Manchmal ist das Schiff schlicht der schönere Ort. Ruhiger. Entspannter. Stressfrei. Und genau das haben wir heute gebraucht. Eine kleine Erkenntnis, die man wahrscheinlich erst versteht, wenn man einmal mitten im Touristen-Labyrinth stand und gemerkt hat, wie gut sich die eigene Kabine plötzlich anfühlt. Costa Maya auf eigene Faust? Sagen wir es so: Wir haben’s ausprobiert. Wir haben’s verstanden. Wir müssen’s nicht noch mal machen.

Liebe Grüße, Michi und Thomas

26. November 2025 Mittelamerika Cozumel Mexiko

Heute waren wir in Cozumel. Es war heiß. Es ist mittlerweile 17:30 Uhr und wir haben immer noch 28 Grad. Wir übertreiben nicht: Wir haben den ganzen Tag geschwitzt wie zwei Menschen in einer Sauna.

Wie fast jeden Tag auf dieser Reise waren wir bereits um 5:30 Uhr wach. Draußen war es noch stockdunkel, aber wir haben uns trotzdem das Einlaufen angesehen – pünktlich zum Sonnenaufgang. Kaum hatten wir festgemacht, kam die Star of the Seas, das derzeit größte Kreuzfahrtschiff der Welt, direkt hinterher. Dazu gibt es noch die Icon of the Seas, das Schwesterschiff. Beide gigantisch. Oben bunte Wasserrutschen, leuchtende Farben, pure Freizeitpark-Optik.

Und als wäre das nicht genug, lagen heute insgesamt sieben Schiffe im Hafen. Da könnte man meinen, Cozumel wäre völlig überfüllt. Im Gegenteil: Die meisten amerikanischen Gäste bleiben auf ihren Schiffen, weil diese Mega-Dampfer selbst Action genug bieten. Wir dagegen wollen raus, erleben, entdecken – also haben wir schon um 8 Uhr das Schiff verlassen und uns auf unsere Insel-Tour gemacht. Quer über die Insel – auf der einzigen Straße. Die Straßenbauweise hier ist ziemlich… speziell. Was heißt „die Straßen“ – es gibt eigentlich nur eine einzige Straße, die schnurgerade quer über die Insel führt und genau eine Kurve besitzt. Wir saßen zu zwölft in einem kleinen VW-Bus, der tapfer geradeaus fuhr wie auf Schienen. Rechts und links: Dschungel, Bäume, Büsche. Und sonst nichts.

Ab und zu eine Abzweigung mit einer Mini-Maya-Stätte, einem Leuchtturm, einem Fotostopp oder einem „Crocodile Spot“. Gegen 10:00 Uhr erreichten wir ein Naturschutzgebiet mit einem traumhaften Strand. Türkises Wasser, weißer Sand, perfekt. Zum Glück hatten wir uns früh am Morgen eingecremt, denn dort ist Sonnencreme verboten, um das Korallenriff zu schützen. Das Meer war herrlich – warm, klar und so angenehm, dass wir am liebsten dort geblieben wären. Zum Mittag gab es in einem kleinen Lokal Enchiladas, frisch und richtig lecker. Um 13:00 Uhr ging es zurück Richtung Hafen – wieder auf der Straße, wieder geradeaus. Unterbrochen von ein paar Fotostopps und weiteren Krokodilsichtungen. Im Bus wurde es inzwischen so heiß, dass die Sonne durch die Fenster direkt auf unsere Haut brannte. Aber wir haben den Tag ohne Sonnenbrand geschafft.

Zurückfahrt-Highlight: ein kleines Tequila Tasting, das wir ebenfalls unbeschadet überstanden haben. Um 15:30 Uhr waren wir wieder am Schiff. Thomas brachte unsere Badesachen zurück an Bord, während ich unten im Hafengebiet ein Souvenirgeschäft nach dem anderen abklapperte. Was sie hier in Cozumel hingebaut haben, ist wirklich verrückt: ein ganzer Souvenir-Komplex für amerikanische Gäste, die das Schiff meist nur zum Shoppen verlassen.

Uns hat Cozumel richtig, richtig gut gefallen: bunt, lebendig, überall etwas zu sehen und zu entdecken – eine Insel voller Farben und Lebensfreude.

Liebe Grüße, Michi und Thomas

Gute Nacht