Heute sind wir in Cartagena, Kolumbien – unser erstes Mal in Südamerika. Um 6:00 Uhr wurden wir bereits mit 28 °C geweckt. Wir haben draußen gefrühstückt und die warme Luft am Morgen genossen.



Das war’s dann allerdings auch schon mit der Ruhe.
Was soll man sagen über Kolumbien? Heiß. Stickig. Bunt. Laut. Farbenfroh. Trubelig. Stressig. Lebensfroh. Viel Verkehr, viel Gehupe. Witzig, wunderbar, wunderschön – und gleichzeitig eine ziemliche Herausforderung. Die Menschen sind freundlich, offen, voller Energie.
Um 9:30 Uhr ging es für uns in die Innenstadt – durch einen Verkehr, den man eigentlich erlebt haben muss, um ihn zu glauben. Autolawinen, Motorräder, hupende Kolonnen, Abgase, Gewusel. Alles gleichzeitig. Im Taxi eine drückende Hitze, wie im Backofen. Bis wir ausgestiegen sind, waren wir verschwitzt und halb am Verdursten.
In der Altstadt wurde es nicht ruhiger. Cartagena ist ein einziges Gewusel, alles bunt, alles lebhaft, alles laut. Nach zwei Minuten bekam Thomas schon das erste Kokain-Angebot. Straßenverkäufer überall. Keine Minute vergeht, ohne dass jemand etwas verkaufen möchte. Ein „Nein, danke“ reicht – aber es gibt eben viele davon. Sehr viele.
Wir wollten in einem Straßencafé kurz durchatmen. Die Idee war gut, die Umsetzung schwierig. Während wir unsere Cola tranken, hätten wir locker den kompletten Wocheneinkauf erledigen können, ohne vom Tisch aufzustehen. Von Hüten über Handtaschen bis Obst und Armbändern: Alles kam zu uns. Ein Service der besonderen Art.
Die einzige echte Pause war die Pippipause. Im Lokal gab es ein Gebläse in der Toilette, das so stark war, dass ich danach ernsthaft eine Bürste gebraucht hätte. Verrückt, aber irgendwie auch wieder typisch für diesen Tag.
Wir liefen weiter durch die Stadt – immer heißer, immer lauter, immer bunter. Wunderschön, aber auch zunehmend anstrengend. Gegen 13:00 Uhr sagte ich zu Thomas: „Jetzt reicht’s. Ich kann nicht mehr.“ Also riefen wir ein Taxi und ließen uns zurück zum Hafen bringen.













Dort erwartete uns ein kleines Wunder: ein Tierbereich direkt im Hafenterminal. Wir haben zum ersten Mal einen Ameisenbär gesehen – beeindruckendes Tier! Einen weißen Pfau ebenfalls zum ersten Mal. Und überall liefen Papageien, Affen, Schildkröten und Flamingos herum. Zwar war alles eingezäunt, aber innerhalb dieses Bereichs bewegten sie sich frei. Die Papageien hatten nicht einmal ein Dach über sich und hätten jederzeit wegfliegen können – taten sie aber nicht. Es war richtig schön nach dem Stadtchaos.









Zurück auf dem Schiff gönnten wir uns einen Döner und entspannten danach noch auf dem Sonnendeck. Morgen ist Seetag – und den brauchen wir wirklich dringend. Am Freitagabend geht es dann schon zurück nach Hause.


Unser erstes Mal Südamerika hat uns schwer beeindruckt. Intensiv, besonders, wunderschön – und definitiv anstrengend. Cartagena war ein Erlebnis, das wir nicht vergessen werden. Gerne kämen wir auch wieder.
Liebe Grüße, Michi und Thomas