1. Dezember 2025 – Costa Rica

Hallo

Heute stand wieder ein organisierter Ausflug auf dem Programm. Start: 8:00 Uhr. Geführt wurden wir von einem echten Indianer – so nennen sich die indigenen Gruppen hier in Costa Rica übrigens ganz bewusst selbst. Er trug eine Halskette, an der vier Wildschweinzähne hingen. Die Geschichte dahinter ist fast schon ein kleines Abenteuer für sich: Dieses Tier hat er als Kind eigenhändig erlegt. Das erzählt er mit einer Mischung aus Stolz und der ganz entspannten Gelassenheit eines Menschen, der im Dschungel groß geworden ist.

Unser erster Programmpunkt war eine Bootsfahrt durch die Mangroven. Ein ruhiger kleiner Fluss, dichtes Grün, warme Luft und die Hoffnung, irgendwo ein Krokodil zu entdecken. Fehlanzeige. Dafür bekamen wir etwas zu sehen. Ein Faultier – inklusive Baby! – hing entspannt im Geäst, als wäre es das Normalste der Welt, Touristen mit Kameras freundlich zu ignorieren. Natürlich gab es noch mehr Faultiere und ganz viele Brüllaffen.

Nach der Bootstour ging es weiter mit dem Bus, immer entlang der legendären Panamericana. Der nächste Halt war eine Tierauffangstation. Hierher kommen verletzte Tiere aus ganz Costa Rica: viele mit Verbrennungen und verlorenen Gliedmaßen durch unisolierte Stromleitungen, andere Opfer von Misshandlung. Die Menschen dort arbeiten mit einer Wärme und Geduld, die man kaum beschreiben kann.

Und mitten in all dem Ernst gab es einer, der eindeutig beschlossen hatte, diesen Tag aufzulockern: ein Tukan. Bunt, neugierig, selbstbewusst. Er hüpfte näher, betrachtete Thomas mit schiefgelegtem Kopf – und fand offenbar Gefallen an ihm, mochte ihn zum Knabbern gern. Jedenfalls blieb er eine Weile und machte klar: Auch Rettungsstationen können ihre kleinen Stars haben.

Schwarze Strände und Natur, die keine Worte braucht. Danach ging es weiter über die Panamericana, vorbei an schwarzen Stränden und unendlich viel Grün. Costa Rica zeigt seine Schönheit ohne Anstrengung – sie ist einfach da, überwältigend und echt, obwohl wir fast immer Nieselregen hatten. Wir sind uns einig: Das wäre ein Land, in dem man problemlos einige Tage bleiben könnte. Nicht zum Baden, sondern um die Natur zu erleben, die Farben, die Geräusche, dieses endlose Gefühl von Lebendigkeit. Costa Rica ist einfach toll.

Liebe Grüße, Michi und Thomas

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