Hallo
Heute sind wir in Belize angekommen, dem früheren Britisch Honduras. Für Thomas und mich ist es offiziell das erste Mal, dass wir Mittelamerika betreten – ein kleiner persönlicher Meilenstein.
Bevor es aber mit neuen Eindrücken losgeht, muss ich euch erst mein absolutes Lieblingsgericht zeigen: Linguine mit Garnelen. So gut, dass wir sie in den letzten sechs Tagen schon dreimal gegessen haben

Die Nacht selbst war eher laut als aufregend. Ein typisches Tropengewitter hat uns begleitet – viel Donner, ein paar Blitze, aber nichts Dramatisches. Um 6:00 Uhr lagen wir vor Belize vor Anker, weil das Wasser hier zu flach für die Mein Schiff ist. Empfangen wurden wir mit 28 Grad und Regen, und laut Vorhersage bleiben wir heute etwa 90 % des Tages nass. Mittelamerika begrüßte uns also nicht mit Postkartenwetter, aber dafür mit einer ordentlichen Portion Wasser  und tollen Farben

Unser Ausflug führte uns ins Landesinnere, zu den berühmten Brüllaffen. Kaum waren wir vom Tender an Land, kam auch die Sonne heraus. Perfektes Timing. Dann ging’s eine Stunde lang mit einem alten, ausrangierten Greyhound-Bus Richtung Dschungel. Man sieht schnell: Belize ist ein armes Land, aber die Menschen begegnen einem immer sehr nett. Gegen 10 Uhr erreichten wir das Reservat. Die Brüllaffen saßen in den Bäumen und machten ihrem Namen alle Ehre – laut, beeindruckend. Unser Guide führte uns sicher durch den Dschungel, zeigte uns Blattameisen, spannende Pflanzen und einen Cashewbaum. Probieren durften wir auch Cashewwein. Der Geschmack war… sagen wir mal „interessant“. Kaufen wollten wir ihn dort nicht, die mehrfach verwendeten Flaschen wirkten nicht sehr vertrauenerweckend. Beim anschließenden landestypischen Mittagessen gab’s Reis und Bohnen in Kokosmilch sowie Hähnchen. Lecker – und das absolute Highlight: eine echte Coca-Cola mit richtigem Zucker.













Unvergleichlich gut. Zurück in Belize City zeigte sich die Stadt wie ein alter Schatz: heruntergekommen, aber voller Charme. Die Menschen sind freundlich, hilfsbereit und versuchen sichtbar, das Beste aus den schwierigen Umständen zu machen. Natürlich gingen wir auch zu Brodies, dem berühmten Kaufhaus, von dem man sagt: „Wenn es das dort nicht gibt, braucht man es nicht.“ Und tatsächlich: Dort gab es Cashewwein in sauberen Flaschen – diesmal haben wir zugeschlagen. Auf dem Weg zum Hafen machten wir Halt in einer kleinen Kneipe, bestellten Nachos und ein eiskaltes Cola mit Blick auf den Fluss und die alte Drehbrücke – leider defekt, aber das Wahrzeichen der Stadt. Dann kam der lustigste Moment des Tages. Ich fragte, ob es eine Toilette gäbe. Die Kellnerin antwortete: „you need a bag.“ Kurze Zeit später drückte sie mir eine Handtasche in die Hand – darin Toilettenpapier, Seife und diverse Hygieneartikel. Die „Toilette“ war um die Ecke in einem Hinterhof, praktisch, aber alles andere als sauber. Im Anschluss war ich heilfroh über unsere Hygienetücher, die ich gründlich benutzt habe. Thomas grinste breit, als er mich mit dieser Tasche zurückkommen sah.








Am Ende war es ein wunderschöner Tag voller Eindrücke – herzlich, chaotisch, laut, warm und absolut unvergesslich. Belize hat Charakter und Herz. Für einen Tagesausflug: perfekt. Für einen längeren Urlaub: eher nicht unser Ziel, aber schön
Liebe Grüße, Michi und Thomas