Alle hatten letzte Nacht gut geschlafen – schon mal ein großartiger Start. Nach Dusche und morgendlichem Chaos schnappte ich mir mit Thomas den Kinderwagen, Henry darin, und los ging’s zum ersten Spaziergang des Tages. Ziel: frische Brötchen vom Bäcker. 縷


Nach einer Stunde übernahmen Lisa und Maik den Wagen – nicht etwa, weil wir müde waren, sondern weil Henry ein Spezialgesetz hat: Wagen muss rollen. Stehenbleiben = Baby wacht auf. Also wechselten wir uns ab wie bei einer olympischen Fackelstaffel, damit der kleine Mann friedlich weiterschlummern konnte.
Während Lisa und Maik also ihre Runde drehten, zauberten Thomas und ich Frühstück (Kaffee plus Brötchen = pures Urlaubs-Glück).
Als Henry später wieder müde wurde, schlüpften Thomas und ich erneut in die Schuhe und starteten Spaziergang Nummer zwei. In dieser Zeit tobten Lisa und Maik beim Squash – jeder auf seine Weise eben.
Nach einer ausgiebigen Mittagspause folgte Spaziergang Nummer drei. Lisa und Maik gingen diesmal in die Sauna, doch von Entspannung konnte keine Rede sein: Draußen zog ein Wolkenbruch auf, und die beiden malten sich schon Szenen von durchnässten Kinderwagen-Abenteuern aus.
Die Wahrheit? Thomas und ich hatten Glück: Wir standen mit einem Eis in der Hand seelenruhig im Trockenen, beobachteten das Regen-Spektakel und warteten einfach ab. Kein Tropfen, keine Hektik – nur ein kleiner, süßer Moment im Urlaub.



Das Familienfoto? Ging erstaunlich glatt. Keiner hat geblinzelt, keiner hat Faxen gemacht (na gut, Opa hat kurz die Backen aufgepustet, aber das zählt nicht). Henry mitten drin, als wüsste er genau: „Ich bin der Mittelpunkt – und ihr seid nur meine Kulisse.“ Ein Klick, und die Erinnerung war im Kasten.
Danach noch das allabendliche Ritual: Henry kuschelt sich zufrieden an Mama und bekommt seine Milch. Dieses kleine Schmatzen im Zimmer – man könnte es aufnehmen und als beste Einschlafmusik der Welt verkaufen. Währenddessen sitzen Oma und Opa da, noch mit den zehn Kilometern in den Beinen, und schauen gerührt zu. Es ist dieses stille Glück, das man nicht planen kann.

Der Gedanke an morgen – Heimreise, Koffer, Autobahn – hängt wie eine Regenwolke am Horizont. Aber heute Abend lassen wir sie nicht rein. Heute ist nur Wärme, Nähe und ein bisschen Wehmut, weil man weiß: genau diese Momente sind das Herz des Urlaubs, und die kann einem keiner wegnehmen.
Liebe Grüße, Michi Thomas, Lisa, Maik und Henry