Heute sind Thomas und ich seit 16,5 Jahren verheiratet – und das feiern wir ganz entspannt hier im Urlaub, umgeben von unseren Liebsten. Besser geht’s nicht.
Nach dem Frühstück schnürten wir die Schuhe für einen längeren Spaziergang. 5,8 Kilometer sollten es werden – eine Strecke, die uns Zeit zum Plaudern und Schauen ließ.
Lisa und Maik stießen später zu uns, denn der kleine Henry hatte vorher noch dringend eine neue Windel bestellt. Verständlich – frisch gewickelt läuft sich’s einfach besser.
Thomas und ich erkundeten zuerst das Herzstück des Parks: Vor dem Center gibt es eine kleine Promenade, wie eine Miniaturausgabe einer Fußgängerzone. Café für frische Brötchen, Thai-Schnellimbiss, Italiener, Crêpestand, Fischlokale, Souvenirgeschäfte – dazwischen Karussells, die Henry noch viel zu groß vorkommen, und eine Konzertmuschel, in der abends das Programm läuft. Wir bummelten ein wenig, kauften kurz ein, und da klingelte auch schon das Handy: „Wir sind unterwegs!“
Am Kreisel war Treffpunkt. Thomas probierte noch unser Auto zu laden, während Lisa und Maik mit Henry ankamen – nur um festzustellen, dass sie natürlich etwas in der Wohnung vergessen hatten. Klassisch! Maik opferte sich, sprintete zurück und tauchte kurz darauf stolz mit dem Elektroauto auf. Hier im Park ist das Ding wirklich Gold wert. Ob Brötchen holen oder „Mist, die Trage liegt noch oben!“ – alles wird im Handumdrehen erledigt.
Unser nächstes Ziel: der Flohmarkt im Ort, der jeden Sonntag stattfindet. Henry schlummerte auf dem Hinweg friedlich im Wagen, um dann pünktlich am Flohmarkt wieder aufzuwachen. Timing wie ein Profi. Viel Buntes gab es zu sehen, aber nicht unbedingt viel Brauchbares. Ein Abakus stand da – allerdings ist Henry mit seinen knapp fünf Monaten wohl noch nicht rechenbereit.
Also kehrten wir um und landeten in einem Café. Kaffee, Kuchen, Tee für uns – Muttermilch für Henry. Danach wollte unser kleiner Henry allerdings nicht mehr im Kinderwagen liegen. Zu langweilig, zu wenig Aussicht. Also trugen wir ihn abwechselnd, bis wir zurück im Ferienhaus waren. Dort wartete die wohlverdiente Mittagspause – und das Gefühl, dass dieser Urlaubstag genau die richtige Mischung aus Familienchaos und Entspannung hatte.







Nach unserem Spaziergang dachten wir uns ganz optimistisch: „Jetzt ein kleiner Mittagsschlaf für alle – Henry inklusive.“ Pustekuchen! Nach 30 Minuten stand das Ergebnis fest: Henry – 1, Eltern – 0. Also wieder raus an die frische Luft.
In der Trage bei Mama schlief Henry dann allerdings tief und fest – ganz so, als hätte er den Sieg nur gebraucht, um uns zu zeigen, wer hier wirklich die Fäden zieht. Lisa trug tapfer das schlafende Bündel Glück herum, während Maik die Zeit nutzte, um sich ein Backfischbrötchen mit viiiel Remoulade zu gönnen. Lisa durfte immerhin drei Bissen abhaben – Familiengerechtigkeit in seiner reinsten Form.
Zum Abendbrot gab’s Gulasch, liebevoll zuhause vorbereitet. Ein Stück Alltag inmitten des Urlaubs, und trotzdem schmeckte es wie ein Festessen.
Und dann: Henry in der Badewanne! Planschen, strahlen, glucksen – er hat das Wasser entdeckt. Wir sind uns ziemlich sicher: Da wächst eine kleine Wasserratte heran. Vielleicht schaffen wir es diese Woche noch ins Schwimmbad. Für uns als Oma und Opa war es jedenfalls ein Highlight des Tages, beim Baden zuzusehen. Henrys Freude steckt einfach an – man kann gar nicht anders, als mitzustrahlen.



Gute Nacht, Michi, Thomas, Lisa, Maik und Henry