Heute ging’s endlich los: Oma und Opa starteten um 9 Uhr in Frankenthal. Klingt entspannt? War es nicht. Wir hatten nämlich den brillanten Plan, erst heute Morgen mit dem Packen anzufangen. Ergebnis: Schweißperlen, Chaos und die Frage, ob wir wohl jemals das Auto wiederfinden unter all den Taschen.
Zur Verteidigung: Gestern Abend waren wir noch unterwegs, das Leben genießen. Und ja, es stimmt schon: Ich neige dazu, beim Packen etwas… spät dran zu sein. Aber meine Tochter Lisa ist die wahre Königin des Spät-Packens.
Beweis: Als ich sie um 9 Uhr anrief, völlig aufgedreht, dass wir nun losfahren, sagte sie seelenruhig: „Ich sitze mit Henry auf dem Sofa, er macht gerade sein Vormittagsschläfchen.“ Gepackt? Fehlanzeige. Aber Hauptsache der Kleine schläft entspannt, damit er im Auto nicht motzt. Maik war noch bei der Arbeit, Lisa völlig gelassen. Da frage ich mich: Von wem sie diese Entspanntheit wohl geerbt hat?
Wir dagegen hatten kaum die Autobahn erreicht, da stand schon der erste kleine Stau auf der A67 parat. Angeblich dauert die Fahrt 6 Stunden 30 Minuten.

Um Punkt 12 Uhr, irgendwo auf der Autobahn bei Kassel: Lisa und Maik kämpfen noch tapfer mit dem letzten Koffer-Tetris, während Henry hinten im Kindersitz schon wieder selig schlummert – offenbar der Einzige, der den Familienlogistik-Marathon vollkommen entspannt nimmt. Der Kleine hat die Ruhe weg, während die Großen noch überlegen, ob der Buggy besser quer oder längs in den Kofferraum passt. 

Kurz nach Zwölf waren die drei dann aber auch unterwegs.
Gegen 13 Uhr kam dann der Moment, in dem meine Lisa mit fragendem Blick auf ihr Navi schaute und trocken meinte:
„Ähm… warum fahren wir eigentlich voneinander weg statt aufeinander zu?“
Ein kurzer Abgleich, hektisches Tippen auf dem Handy, und siehe da: Wir – Kurs Hannover. Lisa und Maik – Kurs Bielefeld.
Beide Richtungen führen angeblich nach Butjadingen, sagt zumindest die digitale Routenfee. Nur wie und warum – das wissen wohl nur die Algorithmen, die irgendwo in einem dunklen Rechenzentrum kichern.

Punkt 16 Uhr rollten wir endlich in Butjadingen auf den Parkplatz vom Center Parcs. Der Check-in ging erstaunlich flott – Schlüssel für uns, Schlüssel für Lisa und Maik, die allerdings noch irgendwo im Verkehrschaos festhingen. Mit Baby im Auto fährt man ja nicht einfach nur von A nach B, sondern macht kleine Abenteuer-Etappen: Stau, Schnuller suchen, kurzer Boxenstopp fürs Stillen oder Trösten – und weiter geht’s.
Wir haben in der Zwischenzeit schon mal unser Ferienhaus erobert. Und wirklich: richtig schön! Zwei Schlafzimmer, zwei Bäder und sogar eine Sauna. Lisa und Maik mit Henry schlafen oben. Dort führt eine ziemlich schmale, steile Treppe hoch – ein kleiner Hindernisparcours, wenn man den Kleinen auf dem Arm hat. Unten schlafen wir, ganz entspannt und sogar mit eigenem Fernseher. Klingt unfair? Ist es auch, aber oben steht eben das Babybett, und das kann man schlecht nach unten wuchten. Also klare Aufgabenteilung: wir haben den Fernseher, die anderen haben Henry.




Unser Highlight: für die Woche haben wir ein kleines Elektroauto im Park gebucht. Damit herumzuflitzen fühlt sich ein bisschen an wie Mario Kart – nur ohne Schildkrötenpanzer und hupende Gegner.


Kulinarisch waren wir clever vorbereitet: Spaghetti Bolognese und Gulasch hatten wir daheim vorgekocht, eingefroren und gut gekühlt ins Auto gepackt. Leider sind die beiden kulinarischen Meisterwerke auch nach Stunden noch so hart gefroren, dass man sie locker als Kühlschränke-Ersatz nutzen könnte. Also musste Plan B her: Thomas und Maik sind mit dem Elektroflitzer losgedüst und haben Pizza geholt, während Lisa versuchte, Henry ins Bett zu bringen.

So um 21:00 Uhr war dann Schlafenszeit angesagt. Morgen mehr. Liebe Grüße
Michi, Thomas, Maik, Lisa und Henry