
„Henry – das schönste Kapitel, das wir nie zu hoffen wagten“
Vor 13 Jahren hätte ich nie gedacht, dass ich diesen Text einmal schreiben würde.
Ich war schwer krank. Und tief in mir hatte ich den Gedanken versteckt: Vielleicht werde ich nie ein Enkelkind kennenlernen.
Doch das Leben hatte andere Pläne. Und so kamst du zu uns, Henry – unser kleines Wunder. Unser erstes Enkelkind.
So winzig. So vollkommen. Und mit einer Wucht, vor einer Woche in unser Herz geplumpst, dass wir immer noch staunen.
Thomas und ich sind jetzt Großeltern.
Und auch wenn du nicht gerade um die Ecke wohnst – 300 Kilometer sind es bis zu dir – fühlst du dich für uns schon ganz nah an. Denn Liebe braucht keine Postleitzahl.
Natürlich hätten wir dich gern täglich bei uns. Dich morgens schnuppern, abends wiegen, tagsüber anstarren wie zwei Menschen, die noch nie ein Baby gesehen haben.
Aber weißt du was?
Wir werden jede Begegnung mit dir doppelt feiern. Jeden Besuch auskosten. Und jede Nachricht, jedes Bild, jedes kleine Video von dir hüten wie einen Schatz.
Deine Urgroßeltern, ja, die strahlen auch übers ganze Gesicht.
Vier Generationen – über viele Kilometer verteilt, aber im Herzen vereint.
Und dann ist da noch etwas, das mich einfach nur tief berührt:
Wie Lisa (Mama) und Maik (Papa) in ihrer neuen Rolle aufgehen.
Wie liebevoll, geduldig, stark – und gleichzeitig voller Staunen sie mit dir umgehen. Es ist einfach großartig zu sehen, wie sie das alles meistern, wie selbstverständlich sie dich in ihrer Mitte tragen.
Und wie unendlich verliebt sie in dich sind.
Das macht mein Oma-Herz nochmal ein bisschen voller.

Ich habe so viel, was ich dir zeigen will, kleiner Henry.
Wie man Plätzchen backt, dass die Küche aussieht wie ein Winterwunderland, der Teig seltsamerweise weniger im Ofen als im Mund landet – und wie herrlich es ist, Mehl an der Nase und Lachen im Bauch zu haben.
Thomas hat schon heimlich nach Reisezielen gegoogelt, die auf halber Strecke liegen – bloß um dich ein bisschen öfter sehen zu können und versucht Reiseziele für gemeinsame Reisen ausfindig zu machen.
Und ich? Ich sammle Geschichten für dich. Für später. Für irgendwann. Und ich zähle die Tage, bis ich dich wieder im Arm halten kann.
Henry, du bist das schönste Kapitel, das ich lange nicht zu hoffen wagte.
Und jede Seite davon wird mit Liebe geschrieben – ob aus der Ferne oder ganz nah.
Wir sind da. Immer. Auch wenn’s mal 300 Kilometer braucht.
Mit ganz viel Liebe

Michi und Thomas